⚖️ Asymmetrisches Abkommen sorgt für heftige Kritik
Brüssel/Washington – Der neue Zolldeal zwischen der EU und den USA steht – und sorgt für massive Diskussionen:
Während EU-Exporteure künftig 15 % Zoll auf ihre Waren in die USA zahlen müssen, können amerikanische Unternehmen ihre Produkte nahezu zollfrei in den europäischen Binnenmarkt liefern.
Ein „großer Deal“, wie Donald Trump es nennt – oder doch ein ökonomisches Desaster für Europa?
💥 Was wurde vereinbart?
- 📦 15 % Einfuhrzoll auf EU-Waren in die USA
- 🚗 US-Exporte (z. B. Autos) weitgehend zollfrei
- 🛢️ 750 Mrd. $ für US-Energieimporte
- 💵 600 Mrd. $ EU-Investitionen in die USA
- 🏗️ Stahl und Aluminium: Zoll bleibt bei 50 %
📉 „Extreme Verschlechterung“ für Deutschland?
▶︎ Handelsexperte Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein) nennt den Deal ein „Desaster“:
„Eine 15:0-Regelung zugunsten der USA ist das schlechteste Ergebnis für europäische Unternehmen.“
▶︎ IW-Ökonomin Samina Sultan spricht von einem „hinnehmbaren Kompromiss“:
„Der Deal wird die deutsche Exportwirtschaft belasten – aber ein Handelskrieg wäre schlimmer gewesen.“
📉 Auswirkungen auf Wirtschaft & Wachstum
▶︎ Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING:
„Ich würde es als Schadensbegrenzung bezeichnen. Aber auch ein normaler Sturm kann Bäume ausreißen.“
Seine Prognose:
- 🔻 Rückgang des Wirtschaftswachstums um 0,1–0,2 Prozentpunkte
- 💶 Teurere Energieimporte
- 🔄 Notwendigkeit zur Umstellung von Lieferketten
🗣️ Symbolpolitik oder Kapitulation?
▶︎ Finanzanalyst Christian W. Röhl:
„Viele sprechen von einer Kapitulation – aber ohne Deal hätten wir einen Handelskrieg.“
▶︎ eToro-Marktanalyst Maximilian Wienke:
„Asymmetrisch, unfair, symbolisch – Trump diktiert, Europa folgt.“
▶︎ Michael Jäger, Chef des Europäischen Steuerzahlerbundes:
„Wer soll das bezahlen? Die Summen für Energie und Investitionen sind gigantisch.“
🧠 Analyse: Deal oder politischer Offenbarungseid?
Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus – doch eines ist klar: Die wirtschaftliche Balance verschiebt sich zugunsten der USA.
Die EU, sicherheits- und energiepolitisch abhängig, akzeptiert ein ungleiches Abkommen – um eine Eskalation zu verhindern.
Die Trump-Doktrin „America First“ zeigt Wirkung: Wirtschaftlich profitiert Washington – Europa zahlt den Preis.