🧱 Teurer Spätstart: Görlitz lässt Stadtmauer an der Hotherstraße instand setzen

🧱 Sanierung startet kurz vor Wintereinbruch

📰 Die Stadt Görlitz hat unmittelbar vor Wintereinbruch mit der Sanierung eines Abschnitts der historischen Stadtmauer an der Hotherstraße begonnen, gegenüber der Altstadtbrücke. Bemerkenswert ist der deutliche Kostenanstieg: Die Maßnahmen kosten inzwischen weit mehr als das Doppelte dessen, was nach Einschätzung der Stadt vor sechs Jahren erforderlich gewesen wäre. Das wirft Fragen nach Timing, Prioritätensetzung und Haushaltsdisziplin auf.

🗺️ Ort und Bedeutung

🏰 Die Hotherstraße führt direkt auf die Altstadtbrücke zu, die seit 2004 als Fuß- und Radwegbrücke die Görlitzer Altstadt mit dem polnischen Zgorzelec verbindet. Der Bereich zählt zu den touristisch frequentierten Entrées der Stadt; die Substanz der mittelalterlichen Befestigungen ist dort identitätsstiftend und stadtbildprägend. Eine fachgerechte Instandsetzung bewahrt Denkmalwerte und schützt Anwohner sowie Passanten vor witterungsbedingten Folgeschäden.

🌉 Verkehrliche Sensibilität am Brückenkorridor

🚶 Jede Sperrung oder Teilsperrung in diesem Korridor hätte unmittelbare Wirkung auf den Besucherverkehr zwischen beiden Stadtseiten. Entsprechend sind eine saubere Baustellenlogistik, eine klare Wegeführung und eine gesicherte Uferzone nicht nur ordnungsrechtliche Pflichten, sondern auch Teil der städtischen Visitenkarte im Grenzraum.

❄️ Risiken eines späten Baustarts

🧊 Die Baustelle wurde kurz vor dem Winter eingerichtet. Ein so später Start erhöht erfahrungsgemäß die Abhängigkeit vom Wetter und kann Bauabläufe verkomplizieren – insbesondere, wenn Natursteinmauerwerk in frostempfindlichen Leistungsphasen bearbeitet werden muss.

💶 Preis der Verzögerung

📈 Dass die Kosten heute weit mehr als das Doppelte einer seinerzeit möglichen Instandsetzung betragen, unterstreicht den Preis der Verzögerung. Aufgeschobene Sicherungen werden selten günstiger, zumal Material-, Lohn- und Gerüstpreise zuletzt deutlich gestiegen sind.

🧭 Steuerung und Transparenz in der Ausführung

🗂️ Die Verwaltung ist gut beraten, Vergaben, Bauphasen und Schutzvorkehrungen eng zu steuern und den Fortschritt transparent zu dokumentieren, um Qualität zu sichern und Einschränkungen zu minimieren.

  • Vergaben präzise steuern
  • Bauphasen witterungsabhängig takten
  • Schutzvorkehrungen konsequent umsetzen
  • Fortschritt offen dokumentieren

📌 Lehren für künftige Projekte

✅ Die Instandsetzung der Stadtmauer an der Hotherstraße ist richtig und überfällig, weil sie Substanz, Sicherheit und städtische Identität schützt. Gleichwohl zeigt sich: Ein früherer, planvoller Ansatz wäre deutlich günstiger gewesen. Künftig sollte die Stadt konsequent früher sichern, was zu sichern ist, statt Entscheidungen über Jahre zu strecken. Das spart Geld, reduziert Risiken und stärkt das Vertrauen in verlässliche Kommunalpolitik – gerade am Zugang zur Altstadtbrücke.

🗨️ Kommentar der Redaktion

🗨️ Die Sanierung ist notwendig, doch das späte Vorgehen setzt ein falsches Signal. Wer Instandhaltung verschleppt, zahlt am Ende doppelt und gefährdet Akzeptanz wie Sicherheit. Konservative Haushaltsdisziplin heißt, Substanz rechtzeitig zu erhalten, nicht teure Eilaktionen zu verantworten. Es braucht klare Verantwortlichkeiten, frühe Entscheidungen und messbare Meilensteine. Wer an einem der sichtbarsten Orte der Stadt baut, muss Disziplin zeigen und den Prozess souverän führen.

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