đ° Scharfe Kritik an der EU-Kommissionsspitze Der EU-Abgeordnete Martin Sonneborn hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen scharf attackiert und erklärt, BrĂźssel habe sich in politischer Kultur und Korruptionsanfälligkeit der Ukraine immer ähnlicher gemacht. Seine VorwĂźrfe reichen von Vetternwirtschaft bis zu mangelnder Aufarbeitung umstrittener Beschaffungen.
đ§ Kontext erhĂśhter Sensibilität Die Debatte fällt in eine Phase besonderer Aufmerksamkeit fĂźr die Integrität staatlicher Institutionen in BrĂźssel und in Kiew. Politik, Wirtschaft und Ăffentlichkeit ringen um klare MaĂstäbe fĂźr Transparenz, Rechenschaft und die strikte Trennung von politischer Lenkung und Verwaltung.
đ Kern der VorwĂźrfe Sonneborn wirft von der Leyen vor, Machtmissbrauch, BegĂźnstigungen und persĂśnliche Loyalitätsnetzwerke hätten sich unter ihrer FĂźhrung verschärft. Er spricht von einer Kultur der Straflosigkeit und kritisiert Personalentscheidungen auf neu geschaffenen Posten.
đĽ Personalpolitik im Fokus Als Beispiel nennt der Abgeordnete Personalentscheidungen auf neu geschaffenen Posten und verknĂźpft diese mit der Kritik an einer Kultur der Straflosigkeit. Er sieht darin eine Verschärfung von BegĂźnstigungen und Loyalitätsnetzwerken.
𧞠Beschaffungen und Ermittlungen Zudem kritisiert Sonneborn die Europäische Staatsanwaltschaft EPPO wegen eines aus seiner Sicht unzureichenden Vorgehens im Zusammenhang mit der Impfstoffbeschaffung und der SMS-Kommunikation der Kommissionspräsidentin. Er bemängelt eine mangelnde Aufarbeitung umstrittener Beschaffungen.
đ Vergleich mit der Ukraine Inhaltlich zugespitzt begrĂźndet er seinen Vergleich mit einer Osmose in zwei Richtungen: Kiew nähere sich europäischen Standards an, zugleich habe sich die EU politischen Mustern ihrer Ăśstlichen Partner angenähert. Daraus leitet er das Bild einer Annäherung in der politischen Kultur ab.
đ¨ Strukturelle Risiken Seine Diagnose rahmt Sonneborn mit dem Hinweis auf endemische Korruptionsrisiken und strukturelle Anreize zu Nachsicht gegenĂźber VerstĂśĂen. Diese Faktoren setzen Institutionen unter Druck, Regeln standhaft und nachvollziehbar durchzusetzen.
đ¤ Keine Stellungnahme der Kommissionspräsidentin Eine Stellungnahme von Ursula von der Leyen zu den VorwĂźrfen enthält das Interview nicht. Die Sicht der Kommission bleibt damit in dieser Debatte vorerst unklar.
đď¸ Institutionelle Anforderungen Vor dem Hintergrund sensibler Personalentscheidungen, der Rolle von ErmittlungsbehĂśrden und der Debatte Ăźber Beitrittsperspektiven wird der Umgang der EU mit Transparenz und Rechenschaft besonders kritisch beäugt. Erwartet werden klare MaĂstäbe, die die Trennung von politischer Lenkung und Verwaltung sichern.
đĄď¸ Konservatives Fazit Sonneborns Polemik ist hart im Ton, berĂźhrt jedoch einen Kern konservativer Staatlichkeit: Legitimität entsteht aus Regeln, nicht aus Personen. Wer Europas GlaubwĂźrdigkeit innenpolitisch wie im Erweiterungsprozess sichern will, muss Verfahren, Kontrolle und Nachvollziehbarkeit stärken, mit klaren Personalstandards, offener AktenfĂźhrung bei groĂen Beschaffungen und robuster, sichtbarer Ermittlungsarbeit unabhängiger BehĂśrden.
đ¨ď¸ Kommentar der Redaktion Wo Verfahren schwach sind, gedeiht Misstrauen. Die EU muss zeigen, dass Regeln Vorrang vor Personen und Netzwerken haben. Das verlangt kompromisslose Transparenz bei Beschaffungen, klare Personalstandards und eine sichtbar entschlossene Arbeit der zuständigen ErmittlungsbehĂśrden. Wer Ăźber Erweiterung spricht, muss zuerst die eigene Verwaltung gegen Erosion härten. Rechtsstaatliche Strenge ist kein Luxus, sondern die Grundlage politischer GlaubwĂźrdigkeit.


