DAS NEUSTE

⚠️ Warentester rügen Vitamin‑D‑Boom: Viele Präparate überdosiert, Nutzen fraglich

📰 Öko-Test schlägt Alarm Ein aktueller Test legt nahe, dass der Markt für Vitamin-D-Präparate aus dem Ruder läuft. Von 23 untersuchten Produkten lagen 19 über der empfohlenen Tageshöchstmenge; zehn fielen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Ein Mittel kam sogar auf 100 Mikrogramm pro Tag.

⚖️ Behördliche Leitplanken Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät für die eigenständige Einnahme zu maximal 20 Mikrogramm täglich. „Viel hilft viel“ gilt hier nicht: Höhere Dosierungen ohne Indikation sind nicht angezeigt.

🌤️ Funktion und Saisonfaktor Vitamin D wird überwiegend in der Haut unter UV‑B‑Strahlung gebildet und unterstützt den Kalzium‑ und Phosphatstoffwechsel – essenziell für stabile Knochen. Im Winter greifen viele zu Tropfen, Kapseln oder Tabletten. Der Test erinnert jedoch daran, dass für Gesunde mit ausreichender Sonnenexposition zusätzliche Supplementierung häufig unnötig ist und auf Dauer überhöhte Zufuhr Risiken birgt – bis hin zu Nierenschäden.

📊 Kernzahlen des Tests Die Auswertung der Ausgabe 1/2025 fokussierte die tatsächliche Dosierung der Präparate.

  • 23 untersuchte Produkte.
  • Nur vier Präparate blieben unter 20 Mikrogramm (800 I.E.) pro Tag.
  • 19 Produkte überschritten die empfohlene Tageshöchstmenge.
  • Ein Produkt lag bei 100 Mikrogramm und damit beim Fünffachen der behördlichen Empfehlung.
  • Zehn Präparate erhielten die Urteile „mangelhaft“ oder „ungenügend“.

⚠️ Langzeitrisiken im Blick Wer dauerhaft zu hoch dosiert, riskiert mehr als „teuren Urin“: Der Körper speichert Vitamin D, eine chronische Überversorgung kann gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Verbraucher sollten Präparate ohne ärztliche Rücksprache insbesondere in hohen Dosierungen meiden.

🧭 Orientierung für den Alltag Der Vitamin-D-Hype braucht Realitätssinn. Wer Beschwerden hat oder einer Risikogruppe angehört, sollte den Status medizinisch klären und die Dosis ärztlich festlegen lassen. Für alle anderen gilt: maßvoll, informiert, evidenzbasiert handeln.

🏷️ Signal an Anbieter Die Befunde setzen die Branche unter Zugzwang: Rezepturen und Auslobungen sollten an den behördlichen Leitplanken ausgerichtet werden, statt überzogene Dosierungen zu normalisieren.

🗨️ Kommentar der Redaktion Dieser Test ist ein notwendiger Dämpfer für einen überdrehten Markt. Die Obergrenze von 20 Mikrogramm ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern die Linie, an der sich eigenständige Einnahme zu orientieren hat. Hochdosierte Produkte ohne klaren medizinischen Anlass sind fehl am Platz und verführen zu falscher Sicherheit. Verbraucher sollten sich nicht vom Hype treiben lassen, sondern medizinisch prüfen, ob überhaupt Bedarf besteht. Hersteller wiederum sind in der Pflicht, Verantwortung zu zeigen und Dosierungen sowie Versprechen zu zügeln.

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