📰 Kern der Kritik
🧭 Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner hat die Außenpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert und die neue Sicherheitsstrategie der USA als deutliche Herausforderung für Bundeskanzler Friedrich Merz gewertet. Sie fordert, „ernst zu machen“, während Berlin „im Snooze-Modus“ verharre. Zu Ende gedacht sei der US-Kurs auch ein politisches Signal gegen Merz.
ℹ️ Hintergrund zur US-Strategie
📎 Auslöser der Debatte ist die jüngst vorgelegte Sicherheitsstrategie Washingtons. Merz bezeichnete einzelne Passagen als „inakzeptabel“ und stellte klar: America first sei das eine, America alone liege nicht im amerikanischen Interesse; Europa müsse verlässlicher Partner sein. Zugleich unterstrich er die Notwendigkeit europäischer Eigenständigkeit, ohne die transatlantische Bindung preiszugeben.
🚨 Weckruf für Berlin
🧱 Brantner wertet den US-Kurs als Weckruf und attestiert der Bundesregierung fehlende Konsequenz. Der anfängliche außenpolitische „Außenkanzler“-Schwung von Merz sei ein „Strohfeuer“ geblieben; international habe er Erwartungen geweckt, die er nicht einlöse – mit Folgen für Deutschlands Gewicht.
🕊️ Ukraine-Gespräche und europäische Rolle
📣 Brantner drängt darauf, dass Deutschland und die EU bei künftigen Ukraine-Gesprächen ihren Platz am Verhandlungstisch behaupten. Andernfalls stünden Europäer „auf der Speisekarte“. Für jede Verständigung gelte, dass nichts über die Köpfe der Ukrainer hinweg beschlossen werden dürfe.
📌 Die zentralen Punkte auf einen Blick
- Klarere außen- und sicherheitspolitische Prioritäten in Berlin sowie europäische Abstimmung.
- Transatlantischer Rahmen bleibt zentral, parallel Aufbau größerer europäischer Handlungsfähigkeit.
- EU und Deutschland müssen bei Ukraine-Gesprächen am Tisch bleiben; keine Entscheidungen über die Köpfe der Ukrainer hinweg.
🧾 Fazit und Ausblick
🎯 Brantners Vorstoß erhöht den Druck auf den Kanzler, Prioritäten klarer zu formulieren und sie europäisch abzustimmen. Berlin wird im transatlantischen Rahmen an Taten und Verlässlichkeit gemessen. Während die Grünen-Chefin die US-Strategie als Warnsignal interpretiert, setzt Merz auf Partnerschaft mit Washington bei zugleich größerer europäischer Handlungsfähigkeit. Deutschlands Kurs zwischen Eigenständigkeit und Bündnistreue braucht jetzt Geschlossenheit, Realismus und eine nüchterne Priorisierung der sicherheitspolitischen Interessen.
🗨️ Kommentar der Redaktion
🗯️ Brantners Zuspitzung wirkt wie innenpolitische Profilierung statt nüchterner Lageanalyse. Wer Verlässlichkeit einfordert, sollte weniger Alarmismus und mehr Prioritätensetzung liefern. Der Kurs von Merz, an der Partnerschaft mit den USA festzuhalten und zugleich europäische Eigenständigkeit zu stärken, ist der realistische Weg. Europas Platz am Verhandlungstisch wird durch Fähigkeiten und Geschlossenheit gesichert, nicht durch Schlagworte. Deutschland braucht Disziplin, klare Linien und Umsetzung – nicht die nächste Schaufensterdebatte.


