📰 Stillstand in der Hauptstadt Seit dem 1. Oktober 2025 steht in Washington der Verwaltungsbetrieb weitgehend still. Auf aktuellen Gehaltsabrechnungen vieler Bundesbediensteter prangt die Nettovergütung 0,00 Dollar. Während Abgeordnete ihre sechsstelligen Bezüge weiter erhalten, stehen Staatsdiener in Schlangen vor Lebensmittelbanken oder suchen Nebenverdienste – bis hin zum Hot-Dog-Verkauf auf den Straßen der Hauptstadt. Streitpunkt im Kongress sind unter anderem Zuschüsse zu Krankenversicherungsprämien.
⏳ Ein Monat Shutdown kein Ende absehbar Der Stillstand ist gut einen Monat alt; ein Ende ist nicht absehbar. Im politischen Tauziehen dominiert die Frage, wer den größeren Schaden erleidet – Republikaner oder Demokraten. Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schickte das Plenum in die Heimwahlkreise; in Washington sei derzeit wenig auszurichten. Zugleich arbeiten essenzielle Kräfte ohne Bezahlung weiter.
💸 Ökonomische Belastungen Ökonomisch summiert sich der Schaden. Der Haushaltsstillstand, der am 1. Oktober begann, könnte der US-Wirtschaft je nach Dauer Milliarden kosten. Rund 750.000 Beschäftigte sind beurlaubt.
👥 Schicksale hinter den Zahlen Hinter den großen Zahlen stehen konkrete Lebenslagen, die den Druck des Stillstands greifbar machen.
- Ein Mitarbeiter des Innenministeriums berichtet von ausbleibenden Löhnen und wachsender Verbitterung.
- Eine langjährige Beschäftigte des Arbeitsministeriums streicht Nachhilfe für die Tochter, plant einen Garage Sale und verweist auf schwindende Rücklagen.
- Eine CDC-Mitarbeiterin gilt als essenziell, arbeitet ohne Bezahlung und verschiebt eine Zahn-OP; die Kinder müssen auf Freizeitangebote verzichten.
- Ein IRS-Jurist verdient an einem Würstchenstand dazu – mit Galgenhumor, aber dem Wunsch, rasch an den Schreibtisch zurückzukehren.
🧮 Haushalte an der Belastungsgrenze Die geschilderten Entscheidungen spiegeln einen breiteren Befund wider: US-Haushalte halten im Schnitt nur rund 8.000 Dollar liquide. Nach wenigen Wochen schwinden Reserven spürbar; Nachhilfe fällt weg, geplante medizinische Eingriffe werden verschoben, und Kinder müssen auf Freizeitangebote verzichten.
🏛️ Bezüge der Politik sorgen für Unverständnis Politisch stößt auf Unverständnis, dass Kongressmitglieder weiterhin 174.000 bis 223.500 Dollar im Jahr beziehen – obwohl das Repräsentantenhaus pausiert. Der Kontrast zwischen durchbezahlten Mandatsträgern und unbezahlten oder beurlaubten Beschäftigten befeuert die Kritik.
🛠️ Lehren für die Haushaltspolitik Der Fall legt strukturelle Schwächen offen: ein Staat, der seine Kernaufgabe – verlässliche Finanzierung – parteipolitischem Kalkül unterordnet, und eine Mittelschicht, der nach wenigen Wochen die Reserven schwinden. Verantwortungsvolle Haushaltspolitik heißt, Prioritäten zu setzen, Kompromisse zu schließen und den Verwaltungsapparat funktionsfähig zu halten. Alles andere beschädigt das Vertrauen in Institutionen – und zwingt Steuerfachleute an den Grillstand.
🗨️ Kommentar der Redaktion Ein Staat, der seine Rechnungen nicht bezahlt, verspielt Vertrauen. Beide Parteien müssen die Spielchen beenden, Prioritäten setzen und den Betrieb sichern. Notfälle und Kernaufgaben verdienen Vorrang, nicht taktische Sperrfeuer. Dass Abgeordnete weiter voll bezahlt werden, während essenzielle Kräfte ohne Lohn arbeiten, ist politisch unhaltbar. Gefordert ist ein sofortiger Kompromiss und eine Rückkehr zu solider Haushaltsethik, die Leistung belohnt und Verschwendung begrenzt.


