35 Jahre nach Einführung der Gemeinschaftswährung Euro steht Europa erneut vor einer Weichenstellung. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz mahnt, dass Brüssel nicht länger zaudern darf: Der digitale Euro ist technisch vorbereitet – jetzt fehlt nur noch das Gesetz.
🟦 Warum der digitale Euro wichtig ist:
- Einheitliches europäisches Bezahlverfahren – unabhängig von Visa, Mastercard oder PayPal
- Zahlungen wären online wie offline möglich
- Höchste Datenschutz-Standards durch Verschlüsselung und Pseudonymisierung
- Stärkung der europäischen Souveränität und Sicherheit
📉 Das Problem:
Während die EZB und die nationalen Zentralbanken ihre Hausaufgaben längst gemacht haben, stockt die Politik. Der Verordnungsentwurf der EU-Kommission liegt seit 2023 auf dem Tisch – doch der Rat und das EU-Parlament kommen nicht voran.
⚠️ Gefahr für Europa:
- Globale Zahlungsströme werden weiter von US-Konzernen wie Mastercard, Visa und PayPal beherrscht
- Stablecoins (meist an den US-Dollar gekoppelt) könnten den Markt erobern – erneut ohne europäische Kontrolle
- Politische Sanktionen der USA könnten jederzeit auch europäischen Bürgern und Unternehmen den Zugang zum Zahlungsverkehr kappen
🇪🇺 Der Kommentar der Redaktion:
Europa redet gern von „strategischer Souveränität“, scheitert aber oft an der Umsetzung. Beim digitalen Euro gibt es keine Ausreden mehr: Wer in Zukunft unabhängig zahlen will, darf sich nicht auf die Gnade amerikanischer Anbieter verlassen. Brüssel muss jetzt liefern – sonst bleibt Europa ein Zahlungs-Satellit der USA.