Peking kappt die Versorgung mit seltenen Erden – Gefahr für Autoindustrie, Windkraft und Hightech
Peking. Die Exportbeschränkungen Chinas für seltene Erden erreichen eine neue Eskalationsstufe. Seit Mai sind die Exporte von Terbium und Dysprosium – Schlüsselrohstoffe für E-Autos, Windräder und Hightech-Waffen – faktisch auf null gefallen. Auch der Export von fertigen Dauermagneten ist drastisch eingebrochen. Die Welt erlebt derzeit, wie China seine Rolle als Rohstoff-Supermacht gnadenlos ausspielt.
Handelskrieg China – USA eskaliert: Seltene Erden als Superwaffe
Bereits im April setzte China erstmals gezielt auf Exportlizenzen für sieben kritische Metalle, darunter Terbium und Dysprosium. Der Effekt ist dramatisch:
- Exporte auf null gefallen
- Versorgungsengpässe weltweit
- Bänder bei Autoherstellern in Deutschland, Japan und den USA stehen still
„China lässt die Muskeln spielen“, erklärt Matthias Rüth, Geschäftsführer des deutschen Spezialmetallhändlers Tradium. „Der chinesische Zoll blockiert seit April Ware – auch unsere.“
Deutschland massiv betroffen – Risiko für Wirtschaft und Industrie
- Deutschland war nach den USA der wichtigste Abnehmer chinesischer Magneten.
- Im Mai gingen nur noch 209 Tonnen nach Deutschland – ein Minus von rund 75 Prozent.
- Für die USA brach der Export sogar um über 90 Prozent ein.
Hochleistungsmagnete, die in Elektromotoren, Drohnen, Windkraftanlagen, Marschflugkörpern, Lautsprechern und Festplatten verbaut werden, sind ohne diese Rohstoffe praktisch nicht herstellbar.
USA und China – brüchiger Waffenstillstand im Handelskrieg
Nach Geheimverhandlungen in Genf und London gibt es einen Waffenstillstand für 90 Tage. Doch dieser ist extrem fragil:
- China hat noch nicht final zugestimmt.
- Die Exportlizenzen gelten nur für sechs Monate.
- Eine dauerhafte Lösung ist nicht in Sicht.
„Die Versorgungslage kann sich jederzeit wieder verschlechtern“, warnt Rüth.
Die Welt ist von China abhängig – fast keine Alternativen
- China hält ein globales Monopol auf seltene Erden.
- Die Produktion im Rest der Welt liegt bei nur fünf Prozent.
- Auch Gallium und Germanium – für Chips, Glasfaser und Nachtsichtgeräte – sind betroffen.
Peking nutzt diese Macht als politisches Druckmittel – gegen die USA, Europa und die gesamte westliche Welt.
Hoffnung oder Illusion? – Das sagt die Industrie
Zwar konnten einige Großkonzerne wie Volkswagen kurzfristig Lieferlizenzen sichern. Doch die Unsicherheit bleibt gewaltig:
- Zolldaten hinken Wochen hinterher.
- Die tatsächliche Umsetzung des Waffenstillstands bleibt unklar.
- Viele Firmen konnten sich bisher nicht eindecken.
Fazit: China demonstriert seine Rohstoffmacht – und der Westen schaut zu
Die Entwicklung zeigt klar: China kontrolliert die lebenswichtigen Rohstoffe der Zukunft. Die Welt ist in einer massiven Abhängigkeit, die jederzeit als Waffe eingesetzt werden kann. Die deutsche Industrie, der Mittelstand und ganze Zukunftstechnologien sind hochgradig gefährdet.
Ob das Rahmenabkommen zwischen China und den USA hält, bleibt ungewiss. Klar ist nur eines: Ohne seltene Erden aus China stehen die Räder in Europa und Amerika still.