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SPD auf Abwegen – Sozialromantik statt Realitätssinn

VonRedaktion

Juni 29, 2025
Bärbel Bas und Lars Klingbeil beim SPD Parteitag 2025 vor rotem Hintergrund mit SPD-Logo

SPD Parteitag 2025

Die SPD gönnt sich eine Auszeit von der Realität. Während die Partei in Umfragen und bei Wahlen historisch schlechte Werte einfährt, wärmen sich ihre Spitzenfunktionäre am Lagerfeuer alter sozialistischer Ideen: Robin-Hood-Sozialismus – den Reichen nehmen und den Armen geben.

Bärbel Bas als neue Parteichefin – Klingbeil abgestraft

Ein Sinnbild dieses Parteitags: Bärbel Bas wird mit 95 Prozent zur neuen SPD-Vorsitzenden gewählt, während Lars Klingbeil mit nur 65 Prozent regelrecht gedemütigt wird. In der Regierung ist er ihr Vorgesetzter als Vizekanzler – in der Partei kehrt sich das Verhältnis nun um.

Bas präsentiert ein altbekanntes, aber weltfremdes Programm:

  • „Einen sozialen Kahlschlag wird es mit mir nicht geben.“
  • „Keine Scheindebatte über angeblich faule Deutsche.“
  • „Das Problem ist der Unterschied zwischen Arm und Reich.“

Linkspopulismus statt Problemlösung

Solche Parolen könnten ebenso gut von der Linkspartei stammen. Doch die Realität sieht anders aus: Die Bürgergeld-Debatte dreht sich nicht um Kahlschlag, sondern um explodierende Kosten und massiven Missbrauch.

Auch der Vorschlag von SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf, die gesetzliche Krankenkasse auf Kosten der Gutverdienenden zu sanieren, scheitert an der Wirklichkeit. Besonders betroffen wären Arbeiter in gut bezahlten Branchen wie der Metallindustrie.

Wähler laufen davon – und die SPD schaut zu

Die SPD scheint nicht zu begreifen, dass Wähler mit Hang zur Umverteilungs-Romantik längst bei der Linken gelandet sind. Gleichzeitig wenden sich viele Arbeiter und Mittelschicht-Wähler enttäuscht der AfD zu.

Lehren aus der Geschichte – Godesberg vergessen?

Der historische Aufstieg der SPD begann 1959 mit dem Godesberger Programm, als sie sich von der Rolle der reinen Arbeiterpartei verabschiedete. Stattdessen bekannte sie sich zu Marktwirtschaft und Realpolitik.

Heute scheint man diesen Kurs komplett vergessen zu haben. Wer den Fehler macht, Opposition in der eigenen Regierung zu spielen, wird scheitern – die FDP ist das abschreckende Beispiel.

Von Redaktion

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