đ° Neustart auf Botschafterebene Unmittelbar nach der Vereidigung von PrĂ€sident Rodrigo Paz Pereira haben Bolivien und die Vereinigten Staaten angekĂŒndigt, ihre Beziehungen wieder auf Botschafterebene zu heben. USâVizeauĂenminister Christopher Landau sprach in La Paz von einem âwichtigen Schrittâ zurĂŒck zu regulĂ€ren diplomatischen KanĂ€len. Die AnkĂŒndigung markiert einen auĂenpolitischen Kurswechsel der neuen Regierung in Bolivien.
đ§ Hintergrund einer langen Entfremdung Die bilateralen Beziehungen waren 17 Jahre lang belastet, nachdem 2008 der damalige PrĂ€sident Evo Morales den USâBotschafter auswies; Washington reagierte spiegelbildlich. Seither wurden die Kontakte lediglich auf Ebene von GeschĂ€ftstrĂ€gern gepflegt. Unter PrĂ€sident Luis Arce kam es bis zum Ende seiner Amtszeit am 8. November 2025 zu keiner Normalisierung. Mit Pazâ Amtsantritt endet zugleich eine rund zwei Jahrzehnte wĂ€hrende Phase linksgerichteter Regierungen; das Land steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit 40 Jahren.
đ€ Signal der neuen Regierung Landau bekrĂ€ftigte nach der Zeremonie in der bolivianischen Hauptstadt, die Beziehungen wieder auf das frĂŒhere Botschafterniveau zu fĂŒhren. An der Vereidigung nahmen auĂerdem mehrere sĂŒdamerikanische Staatschefs teil, was die diplomatische Bedeutung des Moments unterstreicht. FĂŒr die neue Regierung in La Paz ist der Schritt ein Signal: mehr Pragmatismus in der AuĂenpolitik, mehr internationale Anbindung â ohne ideologische Vorzeichen.
đ§© NĂ€chste Schritte und Verfahren Die konkrete Ausgestaltung wird sich in den kommenden Wochen zeigen â von der Nominierung neuer Botschafter bis zu möglichen Arbeitsfeldern. Ob aus der AnkĂŒndigung belastbare Politik wird, hĂ€ngt nun von zĂŒgigen Personalentscheidungen und transparenten Verfahren ab.
- Nominierung neuer Botschafter
- Festlegung möglicher Arbeitsfelder
- Aufbau verlÀsslicher, funktionierender Botschaften
đ Chancen fĂŒr beide Seiten Die RĂŒckkehr zur Botschafterebene ist ein symboltrĂ€chtiger, aber notwendiger Schritt, um politische GesprĂ€chskanĂ€le zu öffnen und Vertrauen wiederherzustellen. FĂŒr Bolivien bietet der Neustart die Chance, inmitten der Wirtschaftskrise internationale UnterstĂŒtzung und Investitionen besser zu mobilisieren. FĂŒr die USA bedeutet er Einflussgewinn in einem lange entfremdeten Andenstaat.
đĄïž Realismus als Leitlinie Ein konservativer Realismus ist angezeigt: Erst funktionierende Botschaften, dann Projekte â und beides auf der Grundlage klarer Interessen und VerlĂ€sslichkeit. Entscheidend ist die FĂ€higkeit beider Seiten, alte Konfliktmuster hinter sich zu lassen.
đšïž Kommentar der Redaktion Der Neustart ist richtig, aber er darf nicht romantisiert werden. MaĂstab sind schnelle Nominierungen und klare Verfahren, nicht groĂe Worte. Ideologische Experimente haben Bolivien nicht stabilisiert; jetzt zĂ€hlen Ordnung, VerlĂ€sslichkeit und messbare Ergebnisse. Die USA sollten Einfluss mit Respekt vor souverĂ€nen Interessen verbinden, La Paz mit Disziplin und Planbarkeit antworten. Erst wenn die Botschaften arbeiten und konkrete Projekte laufen, ist von echter Normalisierung zu sprechen.


