Ermittlungen laufen – Echtheit des Videos wird geprüft
Erfurt – Nach dem Brandanschlag auf sechs Bundeswehr-Lkw in der Nacht zum 22. Juni auf einem Betriebsgelände von MAN in Erfurt ist ein Video auf einem russischsprachigen Telegram-Kanal aufgetaucht. Es zeigt die brennenden Fahrzeuge. Im Hintergrund ist das Atmen der Person zu hören, die das Video offenbar aufgenommen hat.
Verbreitet wurde das Video vom Kanal „Besessen vom Krieg“, der dazu behauptet, die Fahrzeuge seien für die Ukraine bestimmt gewesen. Eine Bestätigung dieser Behauptung gibt es von der Bundeswehr bisher nicht.
Aufnahmen direkt vom Tatort
Der Kanal veröffentlichte zusätzlich Fotos, die die Fahrzeuge sowohl vor als auch nach dem Brandanschlag zeigen. Die Aufnahmen wurden offensichtlich direkt auf dem Betriebsgelände der MAN Truck & Bus Service GmbH im Erfurter Norden gemacht.
Im zugehörigen Text heißt es sinngemäß, man habe die Fahrzeuge zerstört, weil die ukrainischen Streitkräfte sie „nicht brauchen“.
Landeskriminalamt prüft Spur aus dem Netz
Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) bestätigte, dass das Video bekannt sei. Die Echtheit werde derzeit geprüft. Ob tatsächlich eine Verbindung zu russischen Akteuren besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Ob die zerstörten Fahrzeuge tatsächlich für die Ukraine bestimmt waren, bleibt bislang unklar. MAN ist Partner der Bundeswehr und für Wartung sowie Auslieferung von Fahrzeugen zuständig.
Wiederholter Anschlag auf das Gelände
Bereits im Juni 2024 hatte es auf demselben Gelände einen Brandanschlag gegeben. Damals wurden drei Bundeswehr-Lkw und drei Fahrzeuge der singapurischen Streitkräfte beschädigt.
Beim aktuellen Anschlag wurden vier Lkw komplett zerstört, zwei weitere schwer beschädigt. Der Sachschaden ist erheblich.