🏛️ Eröffnung und Laufzeit Im Barockhaus der Görlitzer Sammlungen eröffnet am 24. Oktober 2025 eine fokussierte Kabinettschau mit Zeichnungen und Radierungen des Oberlausitzer Adligen Carl Adolph Gottlob von Schachmann. Die Präsentation im Graphischen Kabinett würdigt den 300. Geburtstag des vielseitig gebildeten Künstlers und ist bis zum 22. März 2026 zu sehen. Veranstaltungsort ist das Barockhaus, Neißstraße 30 in Görlitz.
⏱️ Öffnungszeiten und Eintritt Im Oktober gelten die Zeiten Di–Do 10–17 Uhr, Fr–So 10–18 Uhr. Von November 2025 bis März 2026 ist Di–So 10–16 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Zugang. An Feiertagen sind die gesonderten Regelungen der Görlitzer Sammlungen zu beachten.
📚 Hintergrund Schachmann (1725–1789) wirkte als Gelehrter, Numismatiker, Maler und Kupferstecher und verkörperte den aufgeklärten Universaldilettanten des 18. Jahrhunderts. Sein 300. Geburtstag bietet den Anlass, das künstlerische Œuvre des Adligen aus der Oberlausitz neu zu betrachten und in einen bildungsgeschichtlichen Kontext zu stellen.
🖼️ Werke und Themen Gezeigt werden Blätter aus den 1740er bis 1780er Jahren, darunter Landschaftsdarstellungen, physiognomische Studien sowie eigenhändige Entwurfszeichnungen für einen Schlossneubau. Der Zugriff ist bewusst quellennah: Es geht nicht um nachträgliche Heroisierung, sondern um einen Blick auf Technik, Motivwahl und Handwerk eines gebildeten Amateurkünstlers des späten Barock.
🏠 Ort und Präsentation Das Graphische Kabinett im Barockhaus bietet mit musealer Infrastruktur und räumlicher Intimität einen passenden Rahmen für Papierarbeiten, die die Nähe des Betrachters verlangen. Die Schau nutzt diese Situation, um Materialität und Ausführung der Blätter ohne Ablenkung sichtbar zu machen.
📌 Fazit Die Präsentation ist ein sachlicher Beitrag zur regionalen Erinnerungskultur – ohne Effekthascherei, mit klarer Setzung: Schachmanns eigene grafische Produktion tritt aus dem Schatten seiner Sammler- und Gelehrtenrolle. Für kulturhistorisch Interessierte bietet sich die Chance, einen Oberlausitzer Aufklärer anhand seiner Blätter präzise zu vermessen. Wer den Besuch plant, sollte die saisonal unterschiedlichen Öffnungszeiten und die Feiertagsregelungen prüfen; der konservative Rahmen der Görlitzer Sammlungen verspricht verlässliche museale Standards.
🗨️ Kommentar der Redaktion Die quellennah ausgerichtete Kabinettschau setzt das richtige Signal: Substanz statt Spektakel. Dass die eigene grafische Arbeit Schachmanns in den Mittelpunkt rückt, korrigiert eine gängige Verkürzung auf die Sammlerrolle. Klare Zeiten und faire Eintrittspreise schaffen Ordnung und Planungssicherheit. Kultur braucht Maß, Disziplin und Qualitätsbewusstsein, nicht Eventrhetorik. Diesem Anspruch wird das Barockhaus mit der gewählten Form gerecht und sollte ihn beibehalten.


