🚀 Boehringer mahnt Innovationsschub für den Standort Deutschland

📰 Druck auf die Politik Boehringer Ingelheim erhöht den Druck auf die Verantwortlichen: Deutschlandchef Médard Schoenmaeckers fordert schnellere, evidenzbasierte Zulassungen und einen agileren Marktzugang. Andernfalls drohten Investitionen häufiger ins Ausland abzuwandern. Der Appell fällt in eine Phase intensiver Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Konzerns. Die Kernbotschaft lautet: Ohne regulatorische Beschleunigung verliert Deutschland bei Zukunftsmedikamenten weiter an Boden.

🧪 Forschungspipeline und Kennzahlen Das Unternehmen hat seine Innovationspipeline spürbar ausgebaut. 2024 wurden weltweit rund 66 Millionen Patientinnen und Patienten versorgt, der Umsatz stieg währungsbereinigt auf 26,8 Milliarden Euro. In Human Pharma investierte Boehringer 2024 rund 5,7 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, knapp 28 Prozent des Nettoumsatzes. Auch in Deutschland wurden mehrere hundert Stellen geschaffen. Berichtsstand: 2. April 2025.

📉 Nachlassende Studienattraktivität Schoenmaeckers kritisiert, Deutschland habe bei klinischen Studien deutlich an Attraktivität verloren: Vom zweiten Platz weltweit sei man auf Rang sieben zurückgefallen. Er fordert Verfahren, die sich stärker an Evidenz orientieren und am Tempo internationaler Best Practices messen lassen.

⏱️ Zulassungstempo mit Folgen Als Beispiel nennt er ein Lungenkrebspräparat von Boehringer, das in den USA in einem Fast-Track-Verfahren geprüft wird, während hierzulande frühestens in drei Jahren mit einer Zulassung zu rechnen sei. Das berge spürbare Nachteile für Patientinnen und Patienten, die auf neue Therapien angewiesen sind.

🏭 Standorte und Investitionssignale Vor diesem Hintergrund betont der Manager, Arzneimittelpolitik dürfe Innovation nicht ausbremsen. Investitionen an den Standorten Ingelheim und Biberach seien nicht selbstverständlich, wenn Wettbewerbsbedingungen anderswo attraktiver ausfallen.

💶 Gesundheitsökonomie statt reiner Kostenstelle Schoenmaeckers mahnt, Arzneimittel politisch nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten. Innovative Therapien senken Folgekosten, verkürzen Krankenhausaufenthalte und stärken die Erwerbsfähigkeit. Damit leisten sie einen volkswirtschaftlichen Beitrag, der im Zulassungs- und Erstattungssystem abgebildet werden müsse.

🧬 Pipelineprojekte und Zeitfenster In der Pipeline stehen unter anderem Zongertinib für HER2-mutierten Lungenkrebs und Nerandomilast für idiopathische Lungenfibrose. Zudem ist mit Survodutid ein Kandidat für die Adipositastherapie ab 2027 in Vorbereitung. Diese Projekte verdeutlichen die Bedeutung schneller, planbarer Zulassungs- und Marktzugangswege, damit Innovationen zeitnah bei den Betroffenen ankommen.

🧭 Fazit und politische Hausaufgaben Die konservative Lehre ist klar: Weniger Bürokratie, verlässliche Rahmenbedingungen, schnellere und planbare Zulassungen sowie eine innovationsfreundliche Preis- und Erstattungslogik sind nötig. Nur so lassen sich Spitzenforschung, Produktion und hochqualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland halten. Zugleich profitieren Patientinnen und Patienten schneller von neuen Therapien. Die Wirtschaft sendet ein unmissverständliches Signal, die Politik muss es in konkrete Reformschritte übersetzen.

🗨️ Kommentar der Redaktion Der Weckruf ist überfällig: Wer medizinische Innovationen will, muss Verfahren entschlacken und Planbarkeit herstellen. Es reicht nicht, Arzneimittel auf die Budgetzeile zu reduzieren, wenn sie nachweislich Folgekosten senken und Erwerbsfähigkeit stärken. Standortentscheidungen werden an Tempo, Verlässlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit gemessen, nicht an Ankündigungen. Deutschland kann es sich nicht leisten, Therapien Jahre später bereitzustellen. Jetzt braucht es klare Priorität für evidenzbasierte, zügige Zulassungen und eine Erstattungspolitik, die Innovationen nicht bestraft.

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