Dritte Insolvenz seit 2019 – 140 Arbeitsplätze in Gefahr
Kaarst, 23. Juni 2025 – Der traditionsreiche Gartenversandhändler Gärtner Pötschke steckt erneut in der Krise. Bereits zum dritten Mal innerhalb von sechs Jahren musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Der Geschäftsbetrieb läuft aktuell zwar weiter, doch die Zukunft ist ungewiss.
Versandhandel läuft – Investorensuche unter Zeitdruck
Der seit 1912 bestehende Pflanzenversand ist eines der ältesten Versandhäuser Deutschlands und beschäftigt derzeit rund 140 Mitarbeiter. Viele von ihnen arbeiten bereits seit Jahrzehnten für das Unternehmen – und hoffen auch diesmal auf eine Rettung. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Holzmann von der Kanzlei Brinkmann & Partner übernimmt derzeit die Verantwortung für das Verfahren. Ziel sei es, einen Investor zu finden und den Betrieb zu sichern.
Technische Probleme und Nachfrageeinbruch als Ursachen
Laut Kanzlei führen mehrere Gründe zur erneuten Zahlungsunfähigkeit: gestiegene Logistikkosten, ein spürbarer Rückgang im Versandhandel sowie gravierende technische Probleme mit dem neuen Onlineshop hätten das Unternehmen stark belastet. Besonders kritisch: Eine Personalentscheidung sorgte zuletzt für Irritation. Ein Sohn des Droege-Gründers wurde im Mai zum Geschäftsführer ernannt – und trat kurz nach dem Insolvenzantrag im Juni wieder zurück.
Droege Group schweigt zur Insolvenz
Die Düsseldorfer Droege Group, milliardenschwerer Eigentümer des Unternehmens, äußert sich bislang nicht zu den Hintergründen der Pleite. Dabei hatte der Konzern in der Vergangenheit mehrfach finanzielle Rückendeckung zugesichert. Ob er sich jetzt noch engagiert, ist offen.
Mitarbeiter hoffen auf Neuanfang
Trotz allem läuft der Versand von Pflanzen, Saatgut und Gartenzubehör weiterhin. Die wichtigste Botschaft an Kunden und Geschäftspartner: Der Betrieb geht weiter – vorerst. Doch die Uhr tickt. Ohne schnellen Einstieg eines Investors droht dem einstigen Garten-Pionier das endgültige Aus.