Die Rhetorik aus Moskau erreicht eine neue Eskalationsstufe: Der russische Parlamentarier Alexej Schurawljow hat in einer Talkshow im Staatsfernsehen unverhohlen mit einem Angriff auf Polen gedroht. Grund ist die Diskussion über eine mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern durch die USA an die Ukraine.
🎯 Drohung gegen Polen
In der TV-Sendung 60 Minutes erklärte Schurawljow, Moskau sei bereit, auf eine solche Lieferung „hart zu reagieren“. Konkret nannte er den polnischen Militärstützpunkt Rzeszów als mögliches Ziel. Über diesen läuft ein Großteil der westlichen Waffenhilfe für die Ukraine.
„Wir haben keinen Konflikt mit Polen“, so Schurawljow, „aber wenn die USA Tomahawks liefern, müssen wir zeigen, dass wir bereit sind.“
🚀 Die Dimension der Tomahawks
Die Tomahawk-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 2.600 Kilometern – deutlich weiter als bisherige westliche Systeme wie Storm Shadow oder ATACMS. Damit könnten die Ukrainer erstmals tief im russischen Hinterland strategische Ziele treffen, darunter Militärbasen, Energieinfrastruktur und Nachschubrouten.
Eine solche Reichweite würde den Krieg auf eine völlig neue Eskalationsstufe heben – und erklärt die Nervosität im Kreml.
⚠️ Putin warnt vor „ernsthafter Eskalation“
Auch Kremlchef Wladimir Putin hatte zuletzt vor den Folgen einer Lieferung dieser Raketen gewarnt. Er sprach von einer „ernsthaften Schädigung der Beziehungen zu den USA“ und deutete an, dass Russland bei einem Einsatz von Tomahawks durch die Ukraine Gegenmaßnahmen ergreifen werde.
🛑 Experten skeptisch
Militärexperten halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass die USA Tomahawks überhaupt an die Ukraine liefern:
- Die Systeme sind überwiegend seegestützt (Schiffe, U-Boote).
- Landgestützte Anlagen sind rar und kaum für den Export vorgesehen.
- Washington will eine direkte Eskalation mit Russland vermeiden.
Jurij Bojetschko von der Hilfsorganisation Hope for Ukraine erklärte, eine Lieferung sei „so gut wie ausgeschlossen“.
📝 Fazit
Die Drohung gegen Polen zeigt: Der Ukraine-Krieg bleibt ein Pulverfass, das jederzeit auch NATO-Staaten in den Strudel ziehen könnte. Während die USA mit der Lieferung von Tomahawks zögern, nutzt Moskau jede Gelegenheit, um Druck auf den Westen auszuüben – und die Angst vor einer Eskalation zu schüren.
💬 Kommentar
Wieder einmal erleben wir, wie der Kreml mit Drohgebärden arbeitet, um den Westen einzuschüchtern. Doch eines ist klar: Polen ist NATO-Territorium. Jeder Angriff darauf wäre ein Angriff auf das gesamte Bündnis – und würde Russland ins eigene Verderben stürzen.
Die eigentliche Gefahr liegt aber darin, dass unsere Regierungen den Bürgern nicht offen sagen, wie nah wir an einem heißen Konflikt mit Russland stehen. Während deutsche Politiker streiten, ob Taurus-Raketen geliefert werden, rückt ein Szenario immer näher: Ein Krieg, der nicht mehr nur die Ukraine betrifft.


