💥 Nord Stream: Polen blockt Auslieferung von Verdächtigem an Deutschland

Der Streit um die Aufklärung der Nord-Stream-Sabotage spitzt sich zu. In Polen sitzt der ukrainische Taucher Wolodymyr Sch. in Haft – ein Mann, der im Verdacht steht, an der Sprengung der Ostsee-Pipeline beteiligt gewesen zu sein. Doch Polens Premierminister Donald Tusk stellt klar: Eine Auslieferung an Deutschland sieht er kritisch.

🇵🇱 Tusk: „Das Problem ist der Bau, nicht die Sprengung“

Tusk erklärte auf einer Pressekonferenz, die eigentliche Gefahr sei nicht die Zerstörung von Nord Stream 2, sondern dass die Pipeline überhaupt gebaut wurde. „Es ist nicht im Interesse Polens, den Verdächtigen auszuliefern“, sagte der Premier.

Die Entscheidung liegt jedoch nicht bei ihm, sondern beim Warschauer Bezirksgericht. Dieses muss prüfen, ob eine Übergabe des Mannes an Deutschland auf Basis des europäischen Haftbefehls zulässig ist.

👤 Der Verdächtige

  • Name: Wolodymyr Sch.
  • Herkunft: Ukraine
  • Festnahme: in der Nähe von Warschau
  • Vorwurf: Beteiligung an den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines im September 2022

Bereits im vergangenen Jahr versuchten deutsche Behörden, ihn in Polen festnehmen zu lassen. Doch damals verschwand Sch. über die ukrainische Botschaft zurück in seine Heimat. Warum er wieder nach Polen kam, bleibt rätselhaft.

🌍 Ermittlungen ziehen sich

Drei Jahre nach den Anschlägen konnten erst zwei Verdächtige gefasst werden. Im August nahm Italien den mutmaßlichen Einsatzleiter Serhij K. fest, dessen Auslieferung nach Deutschland inzwischen beschlossen ist. Insgesamt fahnden deutsche Ermittler nach mindestens sechs Personen – darunter auch eine Frau.

Die Gruppe soll eine in Rostock gestartete Segeljacht genutzt haben, um Sprengstoff an den Pipelines anzubringen. Mehrere Röhren wurden dabei schwer beschädigt – ein Sabotageakt mit geopolitischer Sprengkraft.


📝 Kommentar

Polen zeigt mit seiner Blockadehaltung, wie zerrissen Europa in dieser Frage ist. Während Deutschland auf eine lückenlose Aufklärung pocht, signalisiert Warschau: Wir schützen unsere Interessen, nicht die deutscher Behörden.

Dass Tusk den Bau von Nord Stream als eigentliche Ursache bezeichnet, ist ein politischer Seitenhieb – gegen Berlin und gegen die Energiepolitik der Merkel-Ära. Fakt ist: Die Pipeline war ein Symbol deutscher Abhängigkeit von Russland. Doch die Täterfrage bleibt weiterhin offen.


✅ Fazit

Die Nord-Stream-Sabotage bleibt ein politischer und juristischer Krimi. Ob Polen den Verdächtigen wirklich nach Deutschland ausliefert, ist ungewiss. Sicher ist nur: Die Sprengung hat Europa erschüttert – und die Risse zwischen den Staaten treten erneut offen zutage.

📅 Zeitleiste Nord-Stream-Sabotage

🛥️ September 2022 – Die Sprengung

Unbekannte Täter sprengen mehrere Röhren der Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee. Europa ist schockiert – es ist der größte Sabotageakt gegen Energieinfrastruktur seit Jahrzehnten.

🕵️ 2023 – Erste Spuren

Deutsche Ermittler rekonstruieren die Tat: Eine Segeljacht aus Rostock soll für die Operation genutzt worden sein. Fälschungen, Tarnidentitäten, internationale Hintermänner – doch Beweise bleiben dünn.

👮 2024 – Ermittlungen stocken

Trotz internationaler Zusammenarbeit gibt es kaum Fortschritte. Ein Verdächtiger stirbt, andere tauchen unter. Der Fall bleibt ein geopolitisches Pulverfass.

🔒 2025 – Erste Festnahmen

  • August: In Italien wird Serhij K., mutmaßlicher Einsatzleiter, verhaftet. Gericht ordnet Auslieferung nach Deutschland an.
  • Oktober: In Polen wird Wolodymyr Sch., ukrainischer Taucher, gefasst. Warschau stellt Auslieferung nach Deutschland infrage – Premier Tusk blockt.

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