Chișinău. Die Parlamentswahl in der Republik Moldau hat einen deutlichen Sieger: Die Partei der Aktion und Solidarität (PAS) von Präsidentin Maia Sandu konnte mit knapp 50 Prozent der Stimmen ihre absolute Mehrheit verteidigen. Damit bleibt das kleine Land fest auf EU-Kurs – trotz massiver Einflussversuche aus Moskau.
📊 Wahlergebnis im Überblick
- PAS (Sandu, pro-EU): 49,6 %
- „Patriotischer Block“ (Dodon/Woronin, prorussisch): 24,5 %
- Block Alternative (Ceban/Stoianoglo): ca. 8 %
- „Unsere Partei“ (Usatîi): 6,2 %
- „Demokratie zu Hause“ (Costiuc): ca. 5,5 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 52,1 Prozent.
✍️ Präsidentin Sandu: „Die Zukunft geprägt“
Präsidentin Sandu bedankte sich bei den Wählern:
„Die Entscheidung prägt die Zukunft des Landes weit über die kommenden vier Jahre hinaus.“
Sie warnte zugleich vor möglichen Provokationen prorussischer Kräfte, rief aber zur Ruhe auf.
⚠️ Russland scheitert mit Einmischung
- Laut Sandu investierte Moskau allein 2024 rund 150 Millionen Euro, um moldauische Wahlen und das EU-Referendum zu beeinflussen.
- Mehrere Parteien wurden wegen illegaler Finanzierung ausgeschlossen.
- Prorussische Politiker wie Ex-Präsident Dodon mobilisierten noch in der Wahlnacht gegen das Ergebnis – jedoch ohne große Wirkung.
Ukraines Präsident Selenskyj lobte den Wahlausgang: „Es ist Russland nicht gelungen, Moldau zu destabilisieren.“
🇷🇴 Reaktionen aus Nachbarstaaten
- Rumänien: Regierungschef Ilie Bolojan sprach von einer „vorbildlichen Mobilisierung“.
- Ukraine: Erleichterung über das Ausbleiben eines vierten prorussischen Nachbarn.
🖊️ Kommentar der Redaktion
Der Jubel über den Wahlsieg von Maia Sandu und ihrer PAS-Partei mag in Brüssel groß sein – doch nüchtern betrachtet, stellt sich eine Frage: Was hat Moldau überhaupt mit Europa zu tun?
Ein kleiner, wirtschaftlich schwacher Agrarstaat, geplagt von Korruption, Energieabhängigkeit und einer abtrünnigen Region (Transnistrien), will plötzlich Teil der europäischen Familie sein. Doch das bedeutet nichts anderes, als dass der Westen einmal mehr Milliarden in ein strukturschwaches Land pumpen soll, während die eigenen Mitgliedsstaaten schon unter Investitionsstau, Energiekrise und wachsendem Sozialdruck ächzen.
👉 Unsere Meinung: Die EU kann nicht jedes Krisenland aufnehmen, nur um geopolitisch ein Zeichen gegen Moskau zu setzen. Europa braucht Stabilität und Reformen im Inneren – nicht neue Abhängigkeiten im Osten. Moldau sollte erst beweisen, dass es Korruption, Oligarchen und Schattenwirtschaft in den Griff bekommt, bevor man es als „künftiges EU-Mitglied“ feiert.
📊 Infobox: Moldau im Überblick
- Einwohner: 2,5 Mio.
- Währung: Moldauischer Leu (MDL)
- Politische Lage: Zwischen EU-Annäherung und russischem Druck
- Herausforderungen: Energieabhängigkeit, Korruption, abtrünnige Region Transnistrien