DAS NEUSTE

DAS NEUSTE

🧾💼 Ein Brief, zehn Jahre – und ein Behördenversagen

Zittau: Integrierte Fachkraft im „Dresdner Hof“ Abschiebeschutz aufgehoben. Bürokratie gegen Vernunft.

Zittau. 2015 kommt er als unbegleiteter Jugendlicher aus Afghanistan. 2016 Zittau. BVJ, EQ, Ausbildung im Hotel „Dresdner Hof“ bestanden. Heute: 25, eigene Wohnung, Freundin, Steuern, keine Sozialleistungen, verlässliche Arbeit im Gastgewerbe.
Dann: ein Schreiben aus Nürnberg. Abschiebeschutz aufgehoben. Ein Formular – und zehn Jahre Integrationsleistung stehen auf Kante.


📌 Key Facts (Kacheln)

  • 🧒 2015–2021: Schule, Qualifizierung, Ausbildung bestanden
  • 🏨 Arbeitsplatz:Dresdner Hof“ Zittau (Familie Scholz) – Fachkraft im Gastgewerbe
  • 💶 Selbstständig: Steuern, Miete, keine Hilfe vom Amt
  • 📨 Bescheid: Abschiebeschutz aufgehobenohne vorherige Einzelfall-Rücksprache
  • ⚠️ Folge: Bleibeangst, keine Planung, Betrieb verliert Verlässlichkeit

🧱 Wo der Staat versagt

  • Akten statt Menschen: Copy-&-Paste-Bescheide, Null Gewicht für Arbeit, Ausbildung, Steuerlast.
  • Behörden-Silo: Keine Pflichtanhörung des Arbeitgebers (Dresdner Hof), kein Dreiecksgespräch.
  • Widerspruch zur Wirtschaft: Fachkräftemangel beklagen – integrierte Fachkräfte verunsichern.
  • Fehlende Ermessensleitlinien: Keine klare Integrationsampel (grün = sichern, rot = sanktionieren).
  • Kommunikationsbankrott: Formulardeutsch, kein Ansprechpartner, keine Fristlogik für Betriebe.

🧑‍🍳 Der Fall Zittau: Leistung statt Last

Dieser junge Mann trägt – für Betrieb, Stadt, Steuerkasse.
Deutsch, Team, Dienstleistung: vorhanden. Kriminalität, Soziallast: nein.
Zittau ist sein Lebensmittelpunkt. Afghanistan: keine Perspektive.
Die Frage ist nicht politisch, sondern praktisch: Belastung oder Bereicherung? Die Antwort liegt auf der Hand.


🛠️ Was die Ämter hätten tun müssen (und sofort nachholen)

  1. „Integration first“-Prüfung: Arbeit, Ausbildung, Sprachstand, Steuern vor jeder Statusentscheidung bewerten.
  2. Dreieckstermin Pflicht: Arbeitgeber – Ausländerbehörde – Betroffener (Beschäftigungsnachweis, Schichtpläne, Bedarf).
  3. Ermessensleitfaden Sachsen: Einfache Checkliste: wer arbeitet & integriert ist, erhält Planungssicherheit.
  4. Arbeitgeber-Stellungnahme: Dresdner Hof bestätigt Bedarf & Weiterbeschäftigung → entscheidungsrelevant.
  5. Kommunikationsfix: Verständlicher Bescheid, Hotline für Betriebe, klare Fristen.
  6. Übergangsstatus mit Perspektive: Rechtssicherer Verlängerungs-Titel bis zur Bleiberechtsprüfung.
  7. Ko-Finanzierte Sprach-/Fortbildung statt Unsicherheit: Qualifizierung lohnt – auch fürs Haus.
  8. Controlling: Jede Rücknahme von Schutz bei Erwerbstätigen = Leitungsvorbehalt + Begründungspflicht.

🧭 Fazit

Das ist kein Härtefall – das ist Behördenblindheit.
Wer ausbildet, arbeitet, Steuern zahlt und ohne Transfer lebt, hat ein Recht auf Verlässlichkeit.
Rechtsstaat heißt unterscheiden: Konsequent gegen Täter. Konsequent für Integrierte. Alles andere kostet Fachkräfte, Akzeptanz und Glaubwürdigkeit.


✍️ Kommentar der Redaktion

Der Staat muss die richtigen Signale senden.

  • Schwerstkriminelle gehören konsequent verurteilt, eingesperrt und – wo rechtlich möglichausgewiesen.
  • Integrierte Erwerbstätige wie in Zittau – Ausbildung bestanden, fester Job im Dresdner Hof, Steuern, keine Leistungen – brauchen Rechtssicherheit statt Schockbrief.

Die einfache Linie:
Härte gegen Täter – Verlässlichkeit für Leistungsträger.
Wer das verwechselt, untergräbt den Rechtsstaat, straft die Fleißigen ab und belohnt die Falschen. Schluss mit Akten-Autopilot. Einzelfall prüfen, Verantwortung übernehmen – jetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Nachrichten

Folg uns

Folg uns auf Social Media

Verpasse keine News und Updates – folge uns jetzt!

Täglich aktuelle Nachrichten aus Zittau, der Oberlausitz und ganz Deutschland

Zittauer Zeitung | Echt. Lokal. Digital.

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.