DAS NEUSTE

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🔥 81,6 Mio. € für grenzüberschreitendes Fernwärmenetz: Görlitz & Zgorzelec starten Klimaumbau bis 2030

🧭 Überblick

Görlitz und Zgorzelec erhalten 81,6 Millionen Euro Fördermittel für ein gemeinsames Fernwärmeprojekt. Ziel: Fünf Netze verbinden (vier in Görlitz, eines in Zgorzelec) und die Wärmeversorgung bis 2030 klimaneutral betreiben. Oberbürgermeister Octavian Ursu spricht von einem entscheidenden Schritt für die Umsetzung und für das Zusammenwachsen der Europastadt.

♻️ Ausgangslage

  • Görlitz: vier getrennte Netze, heute überwiegend mit Erdgas versorgt.
  • Zgorzelec: ein Netz, bisher Braunkohle-basiert.
  • Emissionen gesamt: rund 50.000 t CO₂ pro Jahr.
  • Absichtserklärung: gemeinsame Wärme-Strategie seit 2020.

🔧 Was geplant ist

  • Netzkopplung: Die fünf Inselnetze werden zu einem integrierten Verbund zusammengeschlossen (Brückensegmente, Übergabestationen, Steuerung).
  • Erneuerbare / Effizienz: Etwa ein Drittel des Gesamtwärmebedarfs soll bis 2030 über Wärmepumpen gedeckt werden.
  • Weitere Bausteine (typischer Werkzeugkasten): Abwärmenutzung (Industrie/Kommunal), Power-to-Heat, Großspeicher, Hydraulik-Optimierung und Digitalisierung (Leittechnik).

🗺️ Warum die Netzkopplung so wichtig ist

  • Flexibilität: Erzeugung kann dort stattfinden, wo sie am günstigsten und saubersten ist – der Verbund verteilt die Wärme.
  • Versorgungssicherheit: Redundanzen und Lastausgleich zwischen den Stadtseiten.
  • Kostenwirkung: Bessere Auslastung der Erzeuger, weniger Teillast-Verluste, Perspektive für stabilere Tarife langfristig (Kurzfristkosten durch Bauphase möglich).

🛠️ Nächste Schritte (typischer Ablauf)

  1. Detailplanung & Genehmigungen (Trassen, Gewässerquerungen, Naturschutz, Grenzformalitäten).
  2. Ausschreibungen für Bau, Großwärmepumpen, Speicher, MSR/Leittechnik.
  3. Bau & Netzanbindung in Etappen – Aufgrabungen und temporäre Verkehrseinschränkungen sind zu erwarten.
  4. Testbetrieb & Stufenhochlauf bis 2030.

Hinweis für Anwohnende/Gewerbe: Während der Bauphasen sind lokale Einschränkungen wahrscheinlich; die Stadt kündigt Abschnitte in der Regel vorab an.

👥 Was das für Kundinnen & Kunden bedeutet

  • Kurzfristig: Baustellen, punktuelle Umleitungen, ggf. Wärmeunterbrechungen nach Ankündigung.
  • Mittelfristig: Dekarbonisierte Wärme, geringere Abhängigkeit von Fossilpreisen, robustere Versorgung.
  • Langfristig: Planungssichere Infrastruktur, kommunale Wertschöpfung in der Region.

🧮 Offene Punkte (die jetzt zu klären sind)

  • Tarifmodell & soziale Flankierung während der Umbauphase.
  • Betreiber- und Governance-Struktur im grenzüberschreitenden Betrieb.
  • Priorisierung der ersten Erzeugungsprojekte (Wärmepumpen-Standorte, Abwärmequellen).
  • Speichergröße und Backup-Strategie für Spitzenlast/Extremwetter.

🧭 Fazit

Der Förderbescheid über 81,6 Mio. € ist der Gamechanger: Er macht aus einer Vision ein reales Bauprojekt. Mit der Netzkopplung und Wärmepumpen gewinnt die Europastadt Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Preisstabilität – vorausgesetzt, Planung und Bau bleiben im Zeit- und Budgetkorridor.


✍️ Kommentar der Redaktion

Wärme ist der schlafende Riese der Energiewende.
Görlitz/Zgorzelec zeigen, wie es geht: Erst Netze verbinden, dann dekarbonisieren. So entstehen Skaleneffekte, die einzelne Kessel nie erreichen. Jetzt braucht es klare Kommunikation zur Baustellenplanung, faire Tarife in der Übergangszeit und Tempo bei den ersten Großwärmepumpen. Wer heute die Trassen legt, sichert morgen bezahlbare Wärme.

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