🧭 Lage im Überblick
Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wäre die AfD mit 38 % klar stärkste Kraft. Die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig fällt auf 19 % – nur noch halb so stark wie 2021. Dahinter: CDU 13 %, Linke 12 %, BSW 7 %, Grüne 5 %. Die FDP scheitert derzeit an der Fünf-Prozent-Hürde.
Erhoben wurde zwischen 18.–23. September (n=1.151; Telefon/Online).
📉 Gewinner & Verlierer
- 🟦 AfD: +++ – würde ihr 2021er Ergebnis mehr als verdoppeln.
- 🌹 SPD: halbiert sich gegenüber 2021; schwerer Vertrauensverlust.
- ⚫ CDU: 13 % – bleibt deutlich hinter früheren Werten.
- 🔻 Linke: 12 % – stabilisiert, aber weit weg von Regierungsmehrheiten.
- 🟠 BSW: 7 % – etabliert sich als Faktor.
- 🌱 Grüne: 5 % – an der Schwelle.
- 🟡 FDP: außerhalb des Landtags.
🧮 Koalitionsmathematik (Prozentbasis)
- SPD + Linke: 31 % – keine Mehrheit.
- SPD + CDU + Grüne: 37 % – keine Mehrheit.
- SPD + CDU + Linke: 44 % – keine Mehrheit.
- Viererbündnis (SPD + CDU + Linke + Grüne): 49 % – mehrheitsfähig.
- AfD-geführt: rechnerisch stark, politisch von anderen Parteien ausgeschlossen.
Lesart: Jede realistische Regierung ohne AfD bräuchte aktuell vier Parteien. Das erhöht die Hürden für stabile Politik erheblich.
🧩 Was treibt die Verschiebung?
- Migration & Sicherheit als dominante Stimmungstreiber.
- Energie-/Standortkosten belasten Haushalte und Mittelstand.
- Landespolitik: Unzufriedenheit mit Tempo und Ergebnissen der rot-roten Regierung.
- BSW-Effekt: Protestkanal mit sozialem Profil – vor allem im Osten.
🔮 Blick nach vorn
Wahltermin ist der 20. September 2026. Bis dahin kann sich viel bewegen – aber: Wer jetzt Vertrauen verliert, holt es nicht mit Slogans, sondern nur mit sichtbaren Ergebnissen zurück (Kosten, Sicherheit, Versorgung).
🧭 Fazit
Die Zahlen sind ein Erdbeben: Eine dominante AfD, eine halbierte SPD und keine einfachen Mehrheiten jenseits der AfD. MV steuert – Stand heute – auf die komplizierteste Regierungsbildung seiner Geschichte zu.
✍️ Kommentar der Redaktion
Politik hat die Quittung bekommen.
Wer jahrelang über die Leute spricht, statt für sie zu liefern, landet hier: Sicherheitsgefühl weg, Energiekosten oben, Verwaltung langsam – und der Frust wählt Alternativen.
Jetzt gilt: Kriminalität konsequent ahnden, illegale Migration eindämmen, Energiepreise senken, Bauen und Genehmigen beschleunigen. MV braucht Resultate, keine Ritualdebatten. Nur spürbare Verbesserungen bremsen den Trend – nicht Talkshow-Sätze.