🎤 Trumps Auftritt in New York
US-Präsident Donald Trump nutzte seine rund einstündige Rede vor der UN-Vollversammlung, um die Vereinten Nationen und die europäische Klima- und Migrationspolitik scharf zu kritisieren – Deutschland unter der schwarz-roten Regierung hingegen erhielt Lob.
Trump: Europa stehe wegen „grüner Agenda“ am Rand des Ruins, doch Deutschland habe die Kurve bekommen: weg vom Dogma, hin zu fossilen Brennstoffen und (angeblich) Kernenergie.
⚡ Energiepolitik im Fokus
Trump erklärte, Deutschland sei „dorthin zurückgekehrt, wo es war“ – mit wiederaufgebauten „Energie-anlagen“. Seine Botschaft: Technologieoffenheit statt Ideologie, Windräder seien „erbärmlich und schlecht“, die USA setzten auf verlässliche Energie und deshalb „hebe Amerika ab“.
🔎 Faktencheck Energie
- Deutschland ist 2023/24 aus der Atomkraft ausgestiegen. Aktuell gibt es keine ernsthaften Regierungspläne, AKW wieder ans Netz zu bringen.
- Die schwarz-rote Bundesregierung hat jedoch Gas-, Netzausbau, Speicher, Kraftwerksstrategie und technologieoffene Komponenten betont – ohne AKW-Rückkehr.
🚧 Migration: Zahlen & Zorn
Trump verwies auf Europarats-Zahlen, wonach fast 50 % der Häftlinge in Deutschland Ausländer seien (Griechenland 54 %, Schweiz 72 %). Daraus leitete er das Ende des „Experiments offene Grenzen“ ab: Grenzkontrolle, Abschiebungen, Asylbegrenzung – ansonsten „gehen eure Länder vor die Hunde“.
Trumps Linie: Souveränität, Kontrolle, Abschreckung – und harte Zölle, falls Europa aus US-Sicht „Trittbrettfahrer“ bleibt.
🇩🇪 Berliner Reaktionen
Außenminister Johann Wadephul (CDU) begrüßte das Lob als „hervorragende Nachricht“: Das persönliche Verhältnis zwischen Kanzler Friedrich Merz und Trump sei gut; Berlin werde „auf Augenhöhe“ gehört. Merz rede Trump nicht nach dem Mund, sondern vertrete klar die europäische Linie an der Seite der Ukraine – das habe Trump „beeindruckt“.
🧭 Einordnung: Chancen & Risiken für Deutschland
- Chance: Besserer Draht nach Washington, mehr Energie-Realismus honoriert; industriepolitisches Fenster für Technologieoffenheit.
- Risiko: Trumps Zoll- und Migrationsagenda kann Europa hart treffen; Energie-Narrativ kollidiert mit deutschen AKW-Fakten – Angriffsfläche für Kritik an „Doppelkommunikation“.
- Hausaufgabe: Planbarer Energiemix (Netze, Speicher, flexible Kraftwerke), Standortkosten runter, Migrationsvollzug rechtsstaatlich, aber konsequent.
🧩 Faktencheck (kompakt)
- AKW: Kein Re-Start. Deutschlands Stromsystem stützt sich auf Erneuerbare + flexible thermische Reserve, nicht auf Kernkraft.
- „Grün = bankrott“: Zuspitzung. Richtig ist: Energiepreise & Bürokratie belasten Standort; Kurskorrekturen laufen.
- Gefängniszahlen: Trump beruft sich auf Anteile von Ausländern im Strafvollzug. Die Aussage ist politisch zugespitzt; Ursachen (Deliktstruktur, Aufenthaltsstatus, Statistikbasis) sind komplex.
🧭 Fazit
Trump sendet ein klares Signal: Industriepolitischer Realismus wird honoriert – Ideologie nicht. Für Berlin heißt das: Weniger Pose, mehr Plan. Wer Lieferketten, Energie, Migration und Verteidigung praktisch stabilisiert, bekommt in Washington ein offenes Ohr. Wer Symbolpolitik betreibt, riskiert Zölle, Druck und Spott.
✍️ Kommentar der Redaktion
Gut, dass Deutschland wieder Realismus zeigt – schlecht, wenn Mythen die Debatte ersetzen.
Trumps Lob ist kein Blankoscheck, sondern ein Leistungsanreiz: Liefert bezahlbare Energie, funktionierende Netze, harte Migrations-Exekution, starke Verteidigung – dann redet Amerika anders mit Europa.
Die schwarz-rote Koalition muss jetzt liefern: Planbare Kraftwerksstrategie (ohne Dogmen), Entfesselung der Industrie, Rechtsstaat im Grenz- und Abschiebungsregime. Wohlstand entsteht nicht in Talkshows, sondern durch Strom zum fairen Preis, Rechtssicherheit und Arbeit, die sich lohnt.


