💶 Rekordhaushalt für Rüstung
Die Bundeswehr rüstet massiv auf: Bis Ende 2025 sollen rund 80 Milliarden Euro in neue Waffensysteme investiert werden. Für 2025 sind allein 86,5 Milliarden Euro im Haushalt veranschlagt, davon 24,1 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen.
🇪🇺 Europäische Industrie profitiert
Anders als viele Nato-Partner setzt Deutschland kaum auf US-Rüstungsgüter. Nur acht Prozent der Aufträge gehen an Unternehmen in den USA – europaweit liegt der Durchschnitt bei 64 Prozent.
Das größte Projekt: Der Auftrag für die neue Fregattenklasse F-127 geht an Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) – Volumen: rund 26 Milliarden Euro.
🇺🇸 Wenig Aufträge für US-Konzerne
Die USA profitieren lediglich in Teilbereichen:
- Seeaufklärer Poseidon (Boeing) – acht Maschinen im Kaufprogramm
- MK54-Torpedos – 150 Millionen Euro
- Patriot-Raketen (Raytheon) – 5,1 Milliarden Euro (Produktion teilweise in Bayern bei MBDA)
Zwischen 2021 und 2024 kaufte die Bundeswehr zwar Waffen im Wert von rund 34 Milliarden Dollar in den USA – doch nun fließt der Großteil der Aufträge in europäische Hände.
🌍 Geopolitische Brisanz
Diese Entwicklung dürfte US-Präsident Donald Trump missfallen. Er hatte beim Nato-Gipfel im Juni gefordert, Europa müsse „erhebliche Mengen an US-Militärausrüstung“ kaufen – als Beitrag zur transatlantischen Sicherheit.
Gleichzeitig warnen Experten wie Oliver Moody in seinem Buch „Konfliktzone Ostsee“: Russland wolle mit Gewalt möglichst viel von seinem alten Einfluss an der Ostseeküste zurückerlangen.
🧭 Fazit
Deutschland investiert so viel wie nie in die Bundeswehr – aber die Gelder bleiben überwiegend in Europa. Für die deutsche Rüstungsindustrie ist das ein Aufschwung, für die USA ein Dämpfer. Die Botschaft ist klar: Deutschland will strategisch unabhängiger von Washington werden.
✍️ Kommentar der Redaktion
Die Bundeswehr beschreitet endlich den Weg zur Stärkung der eigenen Industrie. Es war ein Fehler der Vergangenheit, sich von US-Waffensystemen abhängig zu machen.
Doch: Auch europäische Projekte wie das FCAS-Kampfflugzeug stehen auf der Kippe, weil Berlin, Paris und Madrid nicht an einem Strang ziehen. Ohne Disziplin und Einigkeit bleibt auch das neue Aufrüstungsprogramm ein Papiertiger.


