China baut seinen Einfluss im Pazifik stetig aus – nicht durch offene Aggression, sondern durch kluge Diplomatie, gezielte Investitionen und das geschickte Ausspielen seiner wirtschaftlichen Macht. Während westliche Bündnisse ins Stocken geraten, rückt Peking vor.
🤝 Papua-Neuguinea: Verteidigungspakt auf Eis
Eigentlich sollte im September 2025 der „Pukpuk Treaty“ zwischen Australien und Papua-Neuguinea unterzeichnet werden – ein militärisches Beistandsabkommen. Doch kurz vor der Unterzeichnung stoppte Port Moresby.
- Offiziell innenpolitische Gründe
- Inoffiziell: chinesischer Druck spielte mit Sicherheit eine Rolle
- Verteidigungsminister Papua-Neuguineas reist demnächst nach Peking – ein klares Signal
Für Australien wäre der Vertrag nicht nur Geopolitik, sondern auch ein Beitrag zur Stabilität seines fragilen Nachbarn. Doch Chinas Einfluss wirft Fragen auf, wie souverän diese Entscheidungen noch sind.
🛑 Vanuatu: Entwicklungsdeal gescheitert
Auch das Nakamal-Abkommen zwischen Australien und Vanuatu platzte. Canberra wollte 500 Millionen Dollar Entwicklungsgeld investieren – mit Vetorechten bei Infrastrukturprojekten, um Chinas Bauprojekte auszubremsen.
- Das Kabinett blockierte
- Premier Napat sprach von „Souveränitätsbedenken“
- Hintergrund: Chinesische Investitionen und Geschenke wie Paläste und Konferenzzentren
Experten vermuten: Anrufe aus der chinesischen Botschaft gaben den Ausschlag.
🌐 China als Entwicklungshelfer
Während die USA unter Präsident Donald Trump ihre Klimahilfe kürzen, füllt China geschickt die Lücke:
- Cookinseln: Partnerschaft mit Millionenhilfe, Infrastruktur, Tourismusförderung
- Fokus auf Klimaschutz und Katastrophenhilfe statt Sicherheit
- Peking inszeniert sich als verlässlicher Partner bei Überlebensfragen kleiner Inselstaaten
Für viele Staaten wirkt China damit weniger als Bedrohung, sondern als Retter in der Not.
⚔️ Sicherheitsmacht im Hintergrund
Bereits 2022 versuchte China, ein großes Sicherheitsabkommen mit zehn Pazifikstaaten zu schließen. Zwar scheiterte es am Widerstand, doch:
- Exklusiver Pakt mit den Salomonen öffnete chinesischen Sicherheitskräften Türen
- USA und Australien mussten Milliardenhilfen nachschieben
- Vertrauen in westliche Partner schwindet, während China pragmatisch liefert
📝 Kommentar der Redaktion
China spielt das Spiel der Geopolitik im 21. Jahrhundert leiser, aber geschickter. Während westliche Demokratien mit internen Streitigkeiten, Bürokratie und zögerlichen Strategien hadern, nutzt Peking jede Gelegenheit, um Einflusszonen zu sichern.
- Mit Geschenken und Investitionen kauft es sich Sympathien.
- Mit diplomatischer Zurückhaltung vermeidet es offene Konfrontation.
- Mit seiner ökonomischen Macht setzt es Regeln – ohne Panzer, allein mit Geld.
Das Fazit ist klar: Wer den Pazifik verstehen will, darf nicht nur auf Washington oder Canberra schauen. Die unsichtbare Macht sitzt längst in Peking.