Berlin. Die Bundeswehr stellt sich im Fall eines Krieges zwischen der NATO und Russland auf dramatische Szenarien ein. Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann erklärte, man müsse im Ernstfall mit bis zu 1.000 Verwundeten pro Tag rechnen.
„Tausend am Tag ist so eine Größenordnung, über die wir realistisch reden“, sagte Hoffmann gegenüber Journalisten. Hintergrund sind Warnungen aus NATO-Kreisen, dass Moskau ab 2029 militärisch in der Lage sein könnte, die Allianz direkt anzugreifen. Der Kreml weist solche Pläne jedoch kategorisch zurück.
🚑 Versorgungskonzept: Zivil-Krankenhäuser im Fokus
Die Bundeswehr plant, die Verwundeten nach einer Erstversorgung an der Front nach Deutschland zu verlegen. Dort sollen sie überwiegend in zivilen Krankenhäusern behandelt werden.
- Notwendig wären rund 15.000 Betten für Kriegsverletzte.
- Dies entspräche nur einem Bruchteil der Gesamtkapazität von 440.000 Betten in Deutschland.
- Um den Transport sicherzustellen, baut die Bundeswehr derzeit ihre medizinischen Luft- und Landtransport-Kapazitäten wieder auf.
🛡️ NATO-Warnungen und politische Brisanz
Die Zahlen spiegeln die Sorge innerhalb des Bündnisses wider. Spätestens Ende des Jahrzehnts könnte Russland in der Lage sein, den Westen direkt militärisch herauszufordern.
Sicherheitsexperten betonen, dass es dabei nicht nur um Panzer und Raketen gehe, sondern auch um die Fähigkeit zur Versorgung im Kriegsfall. Deutschlands Rolle als logistisches und medizinisches Zentrum der NATO wird dabei zunehmend betont.
📝 Fazit und Kommentar der Redaktion
Die Bundeswehr rechnet nüchtern vor, was viele nicht hören wollen: Ein Krieg in Europa ist kein theoretisches Szenario mehr. Die Bundeswehr muss – nach Jahren des Sparens – wieder Strukturen aufbauen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.
Wer 1.000 Verwundete pro Tag einplant, der weiß, dass es im Ernstfall nicht nur um Technik und Strategie geht, sondern um Menschenleben. Deutschland muss daher endlich die ehrliche Debatte über Wehrfähigkeit, Bündnisverpflichtungen und den Preis der Freiheit führen. Alles andere wäre Selbsttäuschung.