Nur noch 4,9 % Vermittlungsquote – Kritik an ineffizienter Behördenstruktur
Berlin – Immer mehr Arbeitslose, aber immer weniger echte Hilfe vom Staat: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnet 2024 ein dramatisches Vermittlungstief. Neue Zahlen des Bundesarbeitsministeriums belegen, dass nur noch 4,9 % aller Jobwechsel durch die BA vermittelt wurden – ein historischer Negativrekord.
📊 Die Zahlen im Überblick
Laut der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD zeigt sich:
- 6,7 Mio. Menschen verließen 2024 Bürgergeld oder Arbeitslosengeld
- Nur 30,3 % nahmen eine Erwerbstätigkeit auf
- Nur 27,7 % landeten im regulären Arbeitsmarkt
- Nur 4,9 % der Jobwechsel erfolgten direkt durch BA-Vermittlung (2015: 13,2 %)
Ein klarer Trend nach unten – trotz wachsender Behörde.
👤 Weniger Vermittler, weniger Ergebnisse
Die Gründe für den Einbruch:
Jahr | Vermittler (Vollzeit) | Vermittlungen/BA-Vorschlag | Quote |
---|---|---|---|
2015 | 19.593 | 13,2 % | hoch |
2024 | 13.942 | 4,9 % | historisch niedrig |
Jeder Vermittler bringt im Schnitt nur noch 6 erfolgreiche Vermittlungen pro Jahr zustande – früher waren es 15!
💸 Riesen-Apparat, schrumpfende Leistung
Trotz sinkender Effizienz wächst die Behörde weiter:
- Personal: + 4.700 Stellen seit 2015 (jetzt: 101.000 VZ-Stellen)
- Personalkosten: von 3,9 Mrd. € (2015) auf 5,58 Mrd. € (2024)
- Weniger Vermittler, mehr Verwaltungs- und Beratungstätigkeiten
🔍 Experten schlagen Alarm
Prof. Bernd Raffelhüschen, Sozialökonom, warnt:
„Die Bundesagentur ist ein Moloch mit extrem hohen Kosten. Im Kerngeschäft – der Arbeitsvermittlung – sinken Zahl und Effizienz der Mitarbeiter massiv.“
Er fordert eine umfassende Reform: „Diese Behörde gehört dringend auf den Prüfstand!“
🗣 Reaktion der BA: „Unsere Arbeit hat sich verändert“
Die BA erklärt den Rückgang mit veränderten Schwerpunkten:
- „Unsere Arbeit umfasst mehr als reine Vermittlung.“
- Man beziehe auch Beratung und Qualifizierung mit ein.
- Viele Mitarbeiter arbeiteten konjunkturunabhängig (z. B. Berufsberatung)
Kritiker bemängeln jedoch, dass dies nicht das strukturelle Versagen bei der Kernaufgabe der Arbeitsvermittlung entschuldige.
