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🧬 Hoffnung bei aggressiver Kinderleukämie: Enzym CDK12 als neue Schwachstelle entdeckt

Wissenschaftlerin untersucht Leukämiezellen im Labor – CDK12 als Therapieansatz

🔬 Durchbruch aus Wien: Forscher identifizieren gezieltes Angriffsziel bei AML

Wien – Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Universität Wien hat eine revolutionäre Entdeckung im Kampf gegen eine aggressive Form der Kinderleukämie gemacht. Im Mittelpunkt der Forschung steht das Enzym CDK12, das als potenzielle biologische Schwachstelle bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) identifiziert wurde – einer besonders gefährlichen Blutkrebserkrankung, die bei Kindern häufig schwer behandelbar ist.

Die Erkenntnisse der Forscher könnten die Grundlage für völlig neue zielgerichtete Therapien sein – ein Hoffnungsschimmer für Betroffene und ihre Familien.

🧫 Was ist AML – und warum ist sie so gefährlich?

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine schnell fortschreitende Erkrankung des blutbildenden Systems. Sie betrifft insbesondere die myeloische Zellreihe, aus der sich unter anderem weiße Blutkörperchen entwickeln. Bei AML produzieren Knochenmarkszellen unreife, funktionslose weiße Blutkörperchen, die sich rasch vermehren und das gesunde Blutbildungssystem unterdrücken.

Insbesondere bei Kindern verläuft AML oft besonders aggressiv. Trotz Chemotherapie und Stammzelltransplantationen bleiben die Rückfallraten hoch. Ein großes Problem: Die bisher verfügbaren Therapien richten sich meist gegen das gesamte Zellwachstum – was auch gesunde Zellen zerstört.

🧪 CDK12 – Enzym mit Schlüsselrolle im Zellüberleben

Im Rahmen ihrer Untersuchungen entdeckte das Wiener Forscherteam, dass die AML-Zellen in hohem Maße auf das Enzym CDK12 (Cyclin-dependent kinase 12) angewiesen sind. CDK12 reguliert Gene, die für das Überleben und die Reparaturfähigkeit der Krebszellen essenziell sind.

Durch gezielte Hemmung von CDK12 konnten die Forscher Krebszellen in präklinischen Modellen abtöten, ohne das gesunde Gewebe maßgeblich zu schädigen – ein wesentlicher Fortschritt in der Krebstherapie.

„Die CDK12-Hemmung wirkt wie ein Lichtschalter – sie schaltet die Überlebensmechanismen der Leukämiezellen ab“, erklärt die Studienleiterin.
„Wir sehen hier großes Potenzial für eine zielgerichtete, nebenwirkungsärmere Behandlung.“

🔍 Was bedeutet das für die Behandlung?

Die Erkenntnisse zeigen, dass CDK12 als sogenanntes „Drug Target“ dienen kann – also als spezifisches Ziel für neu zu entwickelnde Medikamente. Eine solche Therapieform könnte künftig helfen, besonders aggressive oder therapieresistente AML-Formen bei Kindern zu behandeln.

Derzeit wird an CDK12-spezifischen Hemmstoffen geforscht, die zunächst in präklinischen Studien und später in klinischen Studien getestet werden sollen. Ziel ist eine personalisierte Krebsbehandlung, die individuell auf die molekulare Signatur der Krebszellen abgestimmt ist.

🧠 Warum diese Forschung so bedeutsam ist

Diese Entdeckung ist nicht nur ein Hoffnungsschimmer für Kinder mit AML, sondern auch ein Meilenstein für die Krebsmedizin insgesamt. Denn die gezielte Schwächung von Krebszellen auf molekularer Ebene ist der Schlüssel zur Entwicklung von intelligenten, schonenden Therapien, die das Leben der Patienten langfristig verbessern können.

Außerdem zeigt die Forschung einmal mehr, dass Interdisziplinarität – von Molekularbiologie über Genetik bis Pharmakologie – der Schlüssel zur modernen Medizin ist.

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