🛡️ Reaktion auf neue Bedrohungslagen – Schutz vor Raketen und Drohnen wird strategisch ausgebaut
Angesichts wachsender Gefahren durch Drohnen, Marschflugkörper und ballistische Raketen treibt die Bundeswehr den Ausbau ihrer Luftverteidigung massiv voran. Mit der größten Investition in bodengebundene Luftabwehr seit Jahrzehnten sollen Hunderte neue Systeme und Tausende Flugkörper beschafft werden.
🚀 Neue Dimensionen der Abwehr – von Skyranger bis Arrow-4
Laut dem sicherheitspolitischen Fachmagazin Hartpunkt will die Bundeswehr ihre Luftabwehr künftig in allen Reichweitenklassen stärken:
🔹 Nahbereich:
- 500–600 Skyranger-Flugabwehrkanonen mit 35-mm-Airburst-Munition
- 100 neue Flugabwehrpanzer mit IRIS-T SLS-Bewaffnung in Entwicklung
🔹 Mittelstrecke:
- Sechs neue Systeme IRIS-T SLM, mit Option auf weitere
- Geplante Einführung von IRIS-T SLX mit bis zu 80 km Reichweite
- Kompatibles Startersystem für beide Flugkörper in Entwicklung bei Diehl Defence
🔹 Fernbereich:
- Acht neue Patriot-Feuereinheiten aus den USA (Typ C3+)
- Hunderte Raketen GEM-T und PAC-3 MSE
- M903-Starteinheiten für PAC-3-Kompatibilität
🔹 Höchste Abfangschicht:
- Integration des israelischen Arrow-4-Systems, das Angriffe bis zur Grenze zum All abfangen kann
- Erste Arrow-3-Einheit noch 2025 betriebsbereit im Nordosten Deutschlands
🎯 Stinger, DefendAir & Co.: Munition wird zur Herausforderung
Auch im Bereich tragbarer Luftabwehrsysteme will Deutschland aufstocken:
- 3.000 Stinger-Raketen geplant
- 500 bereits bei Raytheon bestellt
- Aufbau einer europäischen Stinger-Produktion mit den Niederlanden
Für einen 30-tägigen durchgehenden Einsatz wären laut Experten über 4,5 Millionen Schuss Spezialmunition (z. B. für Skyranger) notwendig – ein immenser logistischer Aufwand.
⏳ Komplettsystem in 10 Jahren erwartet
Trotz umfangreicher Aufträge und Planungen wird es laut Bundeswehr voraussichtlich bis 2035 dauern, bis alle Systeme einsatzbereit sind. Gründe dafür:
- Komplexe Logistik und Integration
- Verzögerungen bei Zulassung und Produktion
- Notwendiger Ausbau der Infrastruktur und Ausbildung
📦 Fazit: Deutschland rüstet sich für moderne Kriegsführung
Mit der neuen Luftabwehrstrategie setzt die Bundeswehr ein klares Zeichen: Deutschland will nicht mehr nur reagieren, sondern proaktiv schützen – gegen Bedrohungen aus Nahost, Osteuropa und darüber hinaus.
Von der taktischen Front bis zum Orbit – die nationale Verteidigung geht in die nächste Dimension.