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🌍 Nur gut die Hälfte der jungen Europäer bevorzugt Demokratie – Kritik an Migration wächst

VonRedaktion

Juli 4, 2025
Jugend in Europa 2025: Nur 57 % bevorzugen Demokratie – Migrationkritik nimmt zu

📊 Jugendstudie zeigt wachsendes Misstrauen, politische Verschiebung und neue europäische Bruchlinien

Die neue Jugendstudie „Junges Europa“ der TUI-Stiftung zeigt: Junge Europäer stehen Europa und der Demokratie zunehmend kritisch gegenüber. Zwar identifizieren sich viele mit der EU – doch nur 57 % bevorzugen ausdrücklich die Demokratie als Regierungsform. Gleichzeitig wächst die Kritik an Migration und am politischen System insgesamt.

Ein Trend, der aufhorchen lässt – und eine Herausforderung für die europäische Demokratie darstellt.


🧭 Europäische Identität: Ja – aber mit großen Unterschieden

In der Altersgruppe der 16- bis 26-Jährigen geben 59 % an, sich zumindest teilweise als europäisch zu sehen. Die Identifikation mit Europa ist in Deutschland (80 %), Italien und Spanien besonders hoch. In Frankreich (30 %) und Polen (48 %) hingegen dominieren nationale Identitäten.

EU-Mitgliedschaft bleibt mehrheitlich anerkannt

  • 66 % der Befragten halten die EU-Mitgliedschaft ihres Landes für gut.
  • In Deutschland liegt die Zustimmung mit 80 % über dem Schnitt.

⚠️ Demokratie unter Druck: Vertrauen schwindet, autoritäres Denken wächst

Nur 57 % der Jugendlichen in Europa geben an, dass Demokratie für sie die beste Staatsform ist. In Deutschland liegt der Wert bei immerhin 71 %, in Polen jedoch nur bei 48 %. Besonders besorgniserregend: 21 % der Befragten ziehen unter gewissen Umständen eine autoritäre Regierung der Demokratie vor.

  • Mehrheit (61 %) der jungen Deutschen sieht die Demokratie im eigenen Land als gefährdet
  • Nur 6 % finden, das System funktioniere gut und müsse nicht verändert werden

🔁 Gesellschaftlicher Wertewandel: Linksruck bei Frauen, Rechtsdrift bei Männern

Die politische Selbstverortung zeigt deutliche Verschiebungen:

JahrLinksMitteRechtsKeine Angabe
202132 %38 %14 %16 %
202532 %33 %19 %16 %
  • In Deutschland, Frankreich und Italien ordnen sich besonders junge Frauen stärker links ein
  • In Polen und Griechenland gibt es eine stärkere konservative Tendenz bei jungen Männern

🔥 Migration & Klimaschutz: Wandel der Prioritäten

  • 38 % der Befragten fordern stärkere Einschränkungen bei der Zuwanderung (2021: 26 %)
  • Nur 32 % fordern uneingeschränkt Vorrang für Klimaschutz – 2021 waren es noch 44 %
  • Wichtigstes Thema: Lebenshaltungskosten (36 %), gefolgt von Verteidigung & Sicherheit (25 %)

🌐 EU als Machtfaktor? Eher nein

Die EU wird im globalen Vergleich nur von 42 % als eine der drei wichtigsten Mächte gesehen. Weit vorn liegen:

  1. 🇺🇸 USA (83 %)
  2. 🇨🇳 China (75 %)
  3. 🇷🇺 Russland (57 %)

Die jungen Europäer fordern:

  • Mehr Wirtschaftswachstum fördern (35 %)
  • Mehr europäischen Zusammenhalt (34 %)
  • Mehr Ausgaben für Verteidigung (20 %)
  • Weniger Bürokratie (13 %)

📜 Fazit: Ein Europa der Skepsis – aber auch der Chancen

Die Jugend Europas ist nicht per se anti-europäisch oder demokratiefeindlich – aber sie ist kritisch, anspruchsvoll und zunehmend unsicher, was politische Versprechen und gesellschaftliche Zukunft angeht. Die wachsende Zweifel an Demokratie, Migration und Klimaschutz zeigen: Die EU steht vor einer Generation, die nicht alles glaubt – aber viel erwartet.

Jetzt braucht es mehr Dialog, mehr Ehrlichkeit und konkrete Ergebnisse – statt Phrasen.

Von Redaktion

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