🔄 „Spielplatz“ war gestern – Köln führt neue Bezeichnung ein
Köln. In der Domstadt sorgt ein Vorstoß der Stadtverwaltung für Diskussionen: Das Wort „Spielplatz“ soll abgeschafft werden. Stattdessen heißen die Flächen künftig „Spiel- und Aktionsflächen“. Begründung: Der Begriff sei „zu eng gefasst“ und nicht mehr zeitgemäß.
Was steckt dahinter?
Die Entscheidung wurde dem Jugendhilfeausschuss des Rathauses kürzlich vorgestellt. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte zuerst darüber berichtet. In einem offiziellen Papier heißt es, die Bezeichnung „Spielplatz“ werde der „Diversität der Nutzer*innen“ nicht gerecht.
„Spielplätze seien nicht nur Orte zum Spielen, sondern multifunktionale Räume für Bewegung, Begegnung und Inklusion“, so das Rathaus.
🚸 Neue Schilder ab Herbst 2025
Die Stadt Köln plant den Austausch von 700 Schildern an bestehenden Spielplätzen. Auf den neuen Tafeln steht künftig:
„Spiel- und Aktionsfläche“
Ergänzt wird das durch bunte Piktogramme, die Kinder beim Spielen, Ballspielen und Skaten zeigen. Der Austausch soll ab Herbst 2025 bei allen Neuanlagen und modernisierten Plätzen erfolgen.
⚖️ Rechtlich notwendig: Das Wort „Spiel“ bleibt
Ganz auf das Wort „Spiel“ konnte man nicht verzichten: Laut Verwaltung wäre das Ordnungsamt sonst machtlos, wenn die Plätze zweckentfremdet würden. Darum blieb es im neuen Begriff erhalten – allerdings kombiniert mit dem neutralen „Aktionsfläche“.
🗣️ Kritik von der SPD: „Symbolpolitik statt Problemlösung“
Jochen Ott (SPD), Oppositionsführer im NRW-Landtag und selbst Kölner, zeigt wenig Verständnis:
„Viele Spielplätze in Köln sind in einem desolaten Zustand – kaputte Geräte, kein Schatten, viel Beton. Ob ein neues Schild das größte Problem ist, wage ich zu bezweifeln.“
Auch viele Bürger fragen sich, ob nicht Pflege und Ausstattung der Anlagen dringlicher seien als eine rein sprachliche Neuerung.
📌 Fazit: Gutes Ziel, falsche Prioritäten?
Die Stadt Köln verfolgt mit der Umbenennung eine modernere, inklusivere Vision für ihre öffentlichen Flächen. Doch der Widerstand zeigt: Viele wünschen sich mehr Substanz statt Symbolpolitik. Ob ein neues Schild auch mehr Spielqualität bringt, bleibt abzuwarten.