📰 Einleitung Eine neue repräsentative Befragung bescheinigt der schwarz-roten Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz ökonomische Kompetenz, zugleich aber wirft eine deutliche Mehrheit ihr mangelnden Reformwillen vor. Besonders hart fällt das Urteil bei der Verantwortung für ausbleibende Fortschritte aus. Die Diskrepanz zwischen zugeschriebener Fähigkeit und als ungenügend wahrgenommener Umsetzung prägt das aktuelle Stimmungsbild.
📚 Hintergrund Grundlage der Befunde ist die zweite Auflage des Common Sense Index von Mente Factum und Media Tenor mit 1.500 Befragten und einer Feldzeit vom 26.11. bis 03.12.2025. Parallel verweist der Bericht auf das ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen mit 1.322 Befragten vom 04. bis 06.11.2025. Beide Studien zeichnen ein Bild anhaltender Skepsis, das die seit Mai amtierende Koalition aus CDU/CSU und SPD in der Pflicht sieht.
🔎 Sorgenlage Die wirtschaftliche Situation hat die Migration als Hauptthema der Deutschen abgelöst, ohne dass die Regierung daraus politisches Kapital schlägt. Bei Migrationsfragen attestieren die Befragten weiterhin der AfD die höchsten Kompetenzwerte, insbesondere im Osten. In den meisten anderen Bereichen wie innere Sicherheit, Stärkung der Wirtschaftskraft und Kriminalitätsbekämpfung liegt die Union vorn, im Schnitt ordnet rund ein Drittel der Befragten ihr die größere Kompetenz zu.
🧮 Leistungslücke Trotz attestierter Wirtschaftskompetenz fällt das Umsetzungszeugnis ernüchternd aus. Auf die Frage, wer dafür verantwortlich sei, dass für die Wirtschaft zu wenig getan werde, nennen 61 Prozent die Union und 53 Prozent die SPD, ein deutlicher Dämpfer für beide Regierungsparteien. Zugleich zeigt sich fast ein Drittel der Bürger selbstkritisch und sieht Widerstände gegen Reformen auch in der eigenen Komfortzone.
📉 Konjunkturumfeld Verschärft wird die Lage durch eine eingetrübte Perspektive. In ihrer am 11. Dezember 2025 veröffentlichten Winterprognose senken die Kieler IfW-Ökonomen den Wachstumsblick fürs kommende Jahr auf 1,0 Prozent nach zuvor 1,3 Prozent. Reformdruck und Erwartungsdruck steigen damit zugleich.
🧭 Fazit Die konservative Lehre aus den Daten lautet: Ein Kompetenzvorschuss allein genügt nicht. Die Merz-Regierung muss Prioritäten klar ordnen, Reformen verlässlich durchsetzen und wirtschaftspolitische Maßnahmen sichtbar machen, sonst verstetigt sich die Vertrauensdelle. Wer als verlässlichste Kraft gilt, wird in Krisenzeiten am strengsten gemessen. Das Urteil der Bürger ist eindeutig: weniger Ankündigungen, mehr Ergebnisse.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der Befund ist unmissverständlich: Kompetenz ohne konsequente Umsetzung überzeugt niemanden. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD muss jetzt liefern, mit klaren Prioritäten, festen Zeitplänen und sichtbaren Ergebnissen. Ausreden helfen nicht, wenn Bürger Leistungsfähigkeit einräumen, aber Fortschritt vermissen. Disziplin, Verlässlichkeit und Ordnung der Staatsfinanzen sind die Maßstäbe, an denen konservative Politik sich messen lassen muss. Wer Vertrauen beansprucht, muss es täglich mit Taten verdienen.


