DAS NEUSTE

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đŸȘ Vorsichtige Signale aus dem Jezero-Krater: Marsgestein liefert mögliche Spuren uralten Mikrobenlebens

đŸȘ Potenzielle Biosignatur im Blick Der NASA-Rover Perseverance hat am Westrand des Jezero-Kraters in einer Sedimentabfolge auffĂ€llige chemische und mineralogische Muster gemessen. In feinkörnigen Gesteinen wurden organischer Kohlenstoff sowie charakteristische Verbindungen von Eisen, Schwefel und Phosphor nachgewiesen. Diese Kombination gilt als potenzielle Biosignatur, ein Hinweis, der biologische Prozesse nahelegt, ohne sie zu beweisen. Die Daten wurden in einer begutachteten Studie vorgestellt.

🔎 Hintergrund und Zielsetzung Perseverance erforscht seit 2021 das einst wasserfĂŒhrende Becken des Jezero-Kraters, um die frĂŒhe Marsgeologie zu klĂ€ren und Spuren vergangenen Lebens zu suchen. Beim Eintritt in das ehemalige Flussbett Neretva Vallis untersuchte der Rover eine Serie toniger Mudstones der informell „Bright Angel“-Formation. Die Autorengruppe betont ausdrĂŒcklich den Status potenzielle Biosignatur: Solche Merkmale mĂŒssen auch mit unbelebten, rein chemischen Prozessen erklĂ€rbar sein und verlangen zusĂ€tzliche Daten, idealerweise aus Laboren auf der Erde. Die Arbeit erschien am 10. September 2025 in Nature.

đŸȘš Texturen und Minerale Laut Studie enthalten die Sedimentgesteine submillimetergroße Knötchen und millimetergroße Reaktionsfronten, die an Eisenphosphat und Eisensulfid reich sind, wahrscheinlich die Minerale Vivianit und Greigit. Zugleich registrierten die Instrumente organischen Kohlenstoff genau dort, wo die redoxempfindlichen Minerale auftreten. Die rĂ€umliche Kopplung der Signale stĂŒtzt die weitere Auswertung.

🔬 Geochemische Deutung Auf der Erde entstehen vergleichbare Muster hĂ€ufig bei Reaktionen, an denen organische Materie und mikrobiell vermittelte Redoxprozesse beteiligt sind. Petrographische Befunde deuten auf niedrige Temperaturen bei der Entstehung hin, was biologische Szenarien plausibler macht als Prozesse, die hohe Hitze erfordern wĂŒrden. Dennoch bleiben abiotische ErklĂ€rungen möglich und werden im Fachartikel ausdrĂŒcklich erwogen.

📩 Versiegelter Kern im Fokus Besonderes Augenmerk gilt einem im Juli 2024 gebohrten Kern aus der untersuchten Einheit, der im Rover versiegelt transportiert wird. Die Autorengruppe zieht den nĂŒchternen Schluss, dass erst hochsensitive Analysen auf der Erde klĂ€ren können, ob Minerale, organische Signaturen und Texturen auf frĂŒhere MikrobenaktivitĂ€t zurĂŒckgehen oder auf nicht-biologische Chemie. Eine kĂŒnftige RĂŒckfĂŒhrung solcher Proben wĂŒrde die entscheidenden Messungen ermöglichen.

⚖ Bedeutung und Grenzen Die neuen Roverdaten sind wissenschaftlich bedeutsam, aber kein Durchbruch im Sinne eines Beweises. Sie stĂ€rken die Hypothese, dass im Milieu eines urzeitlichen Marssees Bedingungen herrschten, unter denen mikrobielles Leben hĂ€tte existieren können. Ein konservativer Blick empfiehlt ZurĂŒckhaltung: Erst wenn zurĂŒckgebrachte Proben unter Laborbedingungen isotopengeochemisch und mikroskopisch geprĂŒft sind, lĂ€sst sich die biologische Deutung erhĂ€rten oder verwerfen. Bis dahin bleibt der Befund ein ernstzunehmender Hinweis, der eine systematische, schrittweise PrĂŒfung rechtfertigt.

đŸ—šïž Kommentar der Redaktion Die Befunde sind bedeutsam, aber sie sind kein Beweis fĂŒr vergangenes Leben. Wer mehr verspricht, setzt wissenschaftliche Sorgfalt aufs Spiel. PrioritĂ€t hat nun die sichere ProbenrĂŒckfĂŒhrung und die unabhĂ€ngige Laboranalytik mit höchster SensitivitĂ€t. Bis zu diesen Ergebnissen ist ZurĂŒckhaltung geboten und Alarmismus fehl am Platz. Der Wert der Studie liegt in der sauberen Eingrenzung plausibler Szenarien, nicht in einem endgĂŒltigen Urteil ĂŒber Leben auf dem Mars.

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