DAS NEUSTE

🛩️ Simulierter Treffer: Ankaras Kızılelma demonstriert Luftkampf-Potenzial gegen F‑16

📰 Ein symbolträchtiger Testflug

🛩️ Die Türkei meldet einen Teilerfolg bei der Erprobung des unbemannten Kampfflugzeugs Bayraktar Kızılelma: In einem Test über Nordwestanatolien soll die Drohne ein F‑16‑Ziel in einem elektronisch simulierten Luftkampf erfasst und virtuell abgeschossen haben. Der Hersteller Baykar spricht von einem Meilenstein, unabhängige Bestätigungen liegen bislang nicht vor.

🧭 Strategischer Hintergrund

🧩 Die Kızılelma ist Teil der türkischen Strategie, sich technologisch unabhängiger zu machen und Fähigkeiten zu entwickeln, die bisher bemannten Jets vorbehalten waren. Nach dem Ausschluss Ankaras aus dem F‑35‑Programm treibt die Regierung Eigenentwicklungen voran, während Baykar mit Modellen wie der TB2 bereits internationale Kunden gefunden hat. Beobachter sehen im Test ein Signal für eine künftige Arbeitsteilung: Drohnen übernehmen riskante Rollen, klassische Kampfflugzeuge operieren aus größerer Distanz.

🧪 Ablauf und Datum des Tests

📍 Der Test datiert auf den 20. November und startete am Stützpunkt Çorlu. Kızılelma flog zunächst in Formation mit F‑16‑Jets, erfasste anschließend ein weiteres F‑16‑Ziel mit dem national entwickelten AESA‑Radar „MURAD“ in rund 48 Kilometern Entfernung und übermittelte die Zieldaten für einen simulierten Abschuss mit der ebenfalls heimischen Luft‑Luft‑Rakete „Gökdoğan“. Die Rakete blieb unter dem Flügel, der Treffer wurde elektronisch gewertet; es handelte sich nicht um eine reale Schussabgabe.

🛡️ Erstmaliger Einsatz eines nationalen Verbunds

🏷️ Den Berichten zufolge ist es das erste Mal, dass ein türkisches unbemanntes System einen Kampfjet mit einem vollständig nationalen Radar‑Raketen‑Verbund bekämpft.

⚙️ Technische Eckdaten der Plattform

🚀 Der Hersteller nennt eine stealth‑ähnliche Auslegung, eine Nutzlast von bis zu 1,5 Tonnen und Flugleistungen nahe der Schallgeschwindigkeit. Neben dem MURAD‑Radar wird das optische Zielsystem „TOYGUN“ genannt; die Luft‑Luft‑Rakete „Gökdoğan“ soll über 65 Kilometer Reichweite besitzen. Offizielle Reaktionen aus dem Ausland stehen aus, unabhängige Verifikationen ebenso.

🧮 Vorsichtige Einordnung

🧠 Aus konservativer Perspektive ist die Bedeutung des Versuchs nüchtern einzuordnen: Der digitale Abschuss belegt primär, dass Sensorik, Datenübertragung und Waffenintegration in der Simulation zusammenspielen – ein wichtiger, aber noch nicht operativer Nachweis.

🛰️ Erst reale Schüsse unter Stör‑ und Gegenmaßnahmen, komplexe Verbundlagen und eine belastbare Einsatzdoktrin werden zeigen, ob Kızılelma jenseits der Übungsumgebung einen Mehrwert gegen schnelle, manövrierfähige Ziele liefern kann.

🏭 Für Ankara ist der Test gleichwohl industriepolitisch bedeutsam: Er unterstreicht den Anspruch auf mehr Autarkie und könnte die Exportchancen eines bereits global sichtbaren Drohnenportfolios erhöhen. Solange unabhängige Bestätigungen fehlen, bleibt Vorsicht vor politischer Überhöhung angezeigt – der Schritt ist bemerkenswert, der Weg zur belastbaren Luftüberlegenheit jedoch weit.

🗨️ Kommentar der Redaktion

📝 Der virtuelle Abschuss ist in erster Linie ein technischer Integrationsnachweis, nicht mehr. Ohne unabhängige Verifikation bleibt der Jubel verfrüht. Wer von Luftüberlegenheit spricht, setzt die Messlatte falsch. Ankara sendet ein industriepolitisches Signal und adressiert potenzielle Kunden, doch harte Einsatzkriterien sind noch unerfüllt. Bis reale Gefechtsszenarien und Gegenmaßnahmen bestanden sind, bleibt Zurückhaltung geboten.

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