🏥 Verhandlungen starten An den Krankenhäusern in Zittau und Ebersbach beginnen Gespräche zwischen der Geschäftsführung und der Gewerkschaft Verdi über eine Tarifbindung. Beschäftigte fordern seit rund einem Jahr spürbare Verbesserungen. Nach Arbeitsniederlegungen im Sommer soll nun am Verhandlungstisch eine Lösung gefunden werden. Ziel ist ein verbindlicher Tarifvertrag für die gesamte Belegschaft.
ℹ️ Hintergrund Die Forderung nach Tarifbindung fußt auf der Kritik, dass die Häuser bislang ohne Tarifvertrag bezahlen. Im Sommer demonstrierten nichtärztliche Beschäftigte öffentlich für Verhandlungen. Der Arbeitgeber verweist seinerseits auf bereits gewährte Lohnsteigerungen und Inflationsprämien sowie auf die angespannte Finanzierungslage vieler Kliniken im ländlichen Raum. Die Notfallversorgung blieb während der Arbeitskämpfe gewährleistet, geplante Eingriffe wurden punktuell verschoben.
📋 Forderungen von Verdi Verdi verlangt, die Entlohnung künftig an einem Tarifvertrag auszurichten, um transparente und verlässliche Standards für alle Beschäftigtengruppen zu schaffen. Bereits im Juli 2025 organisierte die Gewerkschaft am Standort Zittau einen Warnstreik, um ein offizielles Verhandlungsmandat der Klinikleitung zu erreichen.
💼 Position der Klinikleitung Die Klinikführung betont, 2023 und 2024 Inflationsausgleichsprämien sowie Gehaltssteigerungen gewährt zu haben und seit Juli 2025 weitere Erhöhungen umgesetzt zu haben. Zugleich verweist sie auf die wirtschaftlichen Risiken im aktuellen Krankenhausbetrieb und auf die Notwendigkeit politischer Reformen.
🏛️ Finanzlage und Strukturfragen Der zuständige Kreistag beschloss jüngst Liquiditätshilfen für kreiseigene Kliniken. Das verweist darauf, dass strukturelle Fragen die Tarifrunde begleiten werden und der finanzielle Rahmen vieler Häuser im ländlichen Raum angespannt bleibt.
- Verdi fordert tarifgebundene Entlohnung und einheitliche Standards für alle Beschäftigtengruppen.
- Der Arbeitgeber verweist auf bereits gezahlte Inflationsprämien und Gehaltssteigerungen.
- Die Notfallversorgung war gesichert, geplante Eingriffe wurden punktuell verschoben.
- Der Kreistag stellt Liquiditätshilfen bereit, strukturelle Fragen bleiben zentral.
🚑 Versorgung während des Konflikts Die Notfallversorgung blieb während der Arbeitskämpfe gewährleistet. Planbare Leistungen wurden in einzelnen Fällen auf spätere Termine verlegt. Die nun anstehenden Gespräche sollen eine verlässliche Lösung für Patientinnen und Patienten sowie für das Personal bringen.
⏱️ Nächste Schritte und Erwartungen Transparente Zahlen, ein klarer Zeitplan und belastbare Zusagen beider Seiten gelten als entscheidend, damit aus dem Konflikt ein verlässlicher Rahmen für die Versorgung der Region wird. Ein Tarifabschluss könnte das Personal binden und den Standort stabilisieren, muss jedoch solide gegenfinanziert sein.
✅ Fazit Für die Belegschaft geht es um planbare Einkommen und die Wettbewerbsfähigkeit der Arbeitsplätze. Für Träger und Steuerzahler steht die finanzielle Tragfähigkeit im Alltag einer Grund- und Regelversorgung im Fokus. Gelingt ein Abschluss, kann er Stabilität schaffen, sofern die Finanzierung belastbar geregelt ist.
🗨️ Kommentar der Redaktion Tarifpolitik ohne harte Zahlen ist ein Risiko für Häuser und Steuerzahler. Erst wenn die Finanzierung nachvollziehbar steht, darf es verbindliche Zusagen geben. Verdi muss konkrete Wirkungen und Kosten benennen, die Klinikleitung ebenso transparente Wirtschaftsdaten liefern. Der Kreistag ist gefordert, Haushaltsdisziplin durchzusetzen und kurzfristige Hilfen an klare Bedingungen zu knüpfen. Besser ein nüchterner, bezahlbarer Vertrag als teure Versprechen, die Kliniken und Region überfordern.


