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💧 Lausitz vor Wassermangel: Sachsen lässt Speicherverbund prüfen

💧 Sachsen startet länderübergreifende Speicherstudie Sachsen macht ernst mit der Vorsorge für knapper werdendes Wasser in der Lausitz: Die Landestalsperrenverwaltung hat eine Studie beauftragt, die Möglichkeiten eines koordinierten Betriebs von Talsperren, Wasserspeichern und Bergbaufolgeseen in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster auslotet. Im Fokus stehen unter anderem die Talsperre Bautzen und der Quitzdorfer See. Ziel ist es, Defizite im Wasserhaushalt besser auszugleichen; die Untersuchung kostet rund 170.000 Euro und soll bis zum Frühjahr 2027 Ergebnisse liefern.

🌍 Hintergrund Braunkohleausstieg verschärft Engpässe Mit dem Ausstieg aus der Braunkohle entfällt in der Lausitz die über Jahrzehnte wirksame künstliche Stützung der Abflüsse durch abgepumptes Grundwasser. Fachliche Analysen warnen, dass die Spree in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu drei Viertel weniger Wasser führen könnte. Betroffen wären Ökosysteme, Tourismusregionen wie der Spreewald und die Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin. Empfohlen werden der Ausbau und die Ertüchtigung von Speichern sowie die Prüfung überregionaler Wasserüberleitungen, flankiert von konsequenter Einsparung.

🧭 Ansatz und Untersuchungsraum Die von der Landestalsperrenverwaltung initiierte Speicherstudie sucht systematisch nach Optimierungspotenzialen im bestehenden Netz von Talsperren und Speichern der Region. Geprüft werden technische, betriebliche und hydrologische Optionen, wie eine Verbundbewirtschaftung die Stabilität des Systems erhöhen kann – vom gezielten Zurückhalten und Abgeben von Wasser bis hin zur Einbindung geeigneter Bergbaufolgeseen. Der Untersuchungsraum umfasst die relevanten Speicher im Spree- und Schwarze-Elster-Einzugsgebiet. Übergeordnetes Ziel ist ein weitgehend selbstregulierender Wasserhaushalt, der Niedrigwasserphasen dämpft und Belastungsspitzen reduziert.

🧩 Bausteine der Verbundbewirtschaftung Die Studie richtet den Blick auf die Abstimmung bestehender Speicher und deren gezielte Steuerung. Im Mittelpunkt stehen:

  • gezieltes Zurückhalten und Abgeben von Wasser zur Stabilisierung von Abflüssen
  • Einbindung geeigneter Bergbaufolgeseen in das Speichersystem
  • betrieblich und hydrologisch abgestimmte Steuerung im Spree- und Schwarze-Elster-Einzugsgebiet

🗓️ Zeithorizont und Mittel Für die Untersuchung sind rund 170.000 Euro veranschlagt; Ergebnisse sollen bis zum Frühjahr 2027 vorliegen. Angesichts langer Planungs- und Bauzeiten ist der frühe Start folgerichtig und schafft die Grundlage für belastbare Entscheidungen.

⚖️ Prioritäten und Abwägungen Der konservative Kern des Vorhabens liegt in der Priorität für vorhandene Infrastruktur: erst optimieren, ertüchtigen und vernetzen, bevor teure Fernüberleitungen oder Notmaßnahmen erwogen werden. Am Ende wird es auf solide Finanzierung, klare Zuständigkeiten zwischen den betroffenen Ländern sowie eine nüchterne Abwägung zwischen ökologischen Anforderungen und Versorgungssicherheit ankommen.

🗨️ Kommentar der Redaktion Der eingeschlagene Weg ist richtig: Erst das vorhandene Netz aus Speichern robust machen, bevor neue Großprojekte diskutiert werden. Haushaltsdisziplin und klare Zuständigkeiten müssen jetzt Vorrang haben, damit die Lausitz zügig planungssichere Entscheidungen erhält. Ökologische Ziele sind wichtig, dürfen die Versorgungssicherheit jedoch nicht unterminieren. Maßstab müssen messbare Effekte auf Niedrigwasserphasen und die Stabilität der Abflüsse sein. Sollte die Optimierung nicht genügen, sind weitere Schritte nüchtern zu prüfen, jedoch nur mit strikter Kosten-Nutzen-Kontrolle.

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