DAS NEUSTE

🛡️ Vor US-Gesprächen in Berlin: Merz zieht scharfe historische Parallele zwischen Putin und Hitler

📰 Einordnung vor heiklen Gesprächen: Unmittelbar vor einer neuen Verhandlungsrunde zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Vertretern in Berlin hat Bundeskanzler Friedrich Merz den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen. In einer Rede beim CSU-Parteitag in München ordnete er Putins Vorgehen in eine historische Linie expansiver Gewaltpolitik ein und verband dies mit einem Plädoyer für anhaltende Unterstützung der Ukraine. Die Wortwahl verschärft den Ton und setzt ein Signal kurz vor sensiblen Gesprächen, in denen US-Unterhändler auf Fortschritte drängen.

🧭 Hintergrund in Berlin: Berlin ist an diesem Wochenende erneut Schauplatz vertraulicher Beratungen über einen möglichen Weg zu einem Waffenstillstand. Eine US-Delegation um die Gesandten Jared Kushner und Steve Witkoff ist in der Hauptstadt, während Kiew und europäische Partner Eckpunkte sondieren. Der Kreml hat bereits Vorbehalte gegen Kernbestandteile eines US-Plans signalisiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist ebenfalls in Berlin; sein Lager prüft Optionen, bleibt aber bei zentralen Forderungen.

🛡️ Merz’ sicherheitspolitische Botschaft: Merz warnte, Putin verfolge – ähnlich den Expansionszielen totalitärer Diktaturen der 1930er-Jahre – eine grundlegende Verschiebung der Grenzen in Europa und strebe eine Neuauflage imperialer Machtprojektion an. Daraus leite sich die Notwendigkeit ab, die Ukraine militärisch und politisch weiter zu unterstützen. Deutschland sei nicht im Krieg, lebe aber „nicht mehr allein im Frieden“ – eine klare Lagebestimmung.

  • Langfristige Unterstützung der Ukraine.
  • Abschreckung statt Zugeständnissen an Aggressoren.
  • Bewusstsein, dass Europas Sicherheit unter Druck steht.

⚠️ Analogie 1938 und Abschreckung: Konkret bezog sich Merz auf das Jahr 1938 als warnende Analogie und hielt fest, dass Zugeständnisse an Aggressoren deren Anspruch eher befördern als eindämmen. Seine Einschätzung: Sollte die Ukraine fallen, werde Russland nicht stoppen. Die Botschaft zielt auf Abschreckung und Verlässlichkeit – auch gegenüber Partnern.

📚 Kontroverse Deutung der Geschichte: Widerspruch kam aus dem Lager der Historiker und Politikberater. Der Ökonom Jeffrey Sachs sprach von einem groben Missbrauch der Geschichte und verwies auf westliche Versäumnisse seit den 1990er-Jahren. Die Einwände unterstreichen, dass der Streit nicht nur militärisch, sondern auch historisch-politisch geführt wird.

🧩 Moskauer Vorbehalte: Moskau ließ Skepsis gegenüber den Berliner Beratungen erkennen. Kremlberater Juri Uschakow kündigte Widerstand gegen Änderungen am US-Entwurf an und nannte insbesondere territorialpolitische Punkte „völlig inakzeptabel“. Das deutet an, dass substanzielle Fortschritte nur mit hoher politischer Investition erreichbar sind.

🕊️ Verhandlungsstand: Operativ kamen die Gespräche am Sonntag voran, blieben aber ergebnisoffen. Nach mehrstündigen Beratungen in Berlin sollen sie am Montag fortgesetzt werden, wie ein Berater des ukrainischen Präsidenten mitteilte. Das bestätigt den Charakter eines iterativen, dokumentenbasierten Prozesses – ohne schnellen Durchbruch, aber mit weiterem Arbeitsmandat.

🎯 Fazit und Ausblick: Merz setzt auf Klartext und historische Deutungshoheit – ein kalkulierter Schritt mit innen- wie außenpolitischer Wirkung. Konservativ betrachtet sind Abschreckung, Bündnistreue und die Wehrhaftigkeit des Westens Voraussetzungen jeder ernsthaften Friedenssuche. Zugleich bleibt maßgeblich, was am Verhandlungstisch tragfähig ist. Solange Moskau zentrale Punkte verweigert und Kiew auf unveräußerlichen Mindestbedingungen beharrt, braucht der Prozess Zeit, Nüchternheit und Geschlossenheit. Deutschlands Rolle ist doppelter Natur: als Sicherheitsakteur, der sich nicht einschüchtern lässt, und als europäischer Moderator, der Realismus mit Prinzipienfestigkeit verbindet.

🗨️ Kommentar der Redaktion: Klartext ist in dieser Lage keine Zumutung, sondern Pflicht. Die Geschichte lehrt, dass Beschwichtigung Aggressoren ermutigt; 1938 mahnt zur Standhaftigkeit. Wer Frieden will, muss Stärke zeigen – politisch, wirtschaftlich und militärisch. Ein tragfähiger Waffenstillstand entsteht nur, wenn Moskau die Grenzen der eigenen Machtprojektion klar vor Augen hat. Kiews Mindestbedingungen sind nicht verhandelbar. Berlin muss Kurs halten und die westliche Geschlossenheit entschlossen führen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Nachrichten

Folg uns

Folg uns auf Social Media

Verpasse keine News und Updates – folge uns jetzt!

Täglich aktuelle Nachrichten aus Zittau, der Oberlausitz und ganz Deutschland

Zittauer Zeitung | Echt. Lokal. Digital.