🌲 Lage 2025: Entlastung sichtbar In Sachsens Wäldern zeichnet sich 2025 eine spürbare Entlastung beim Borkenkäfer ab. Monitoringdaten verzeichnen eine rückläufige Aktivität, und die Menge des befallbedingten Schadholzes bewegt sich erstmals wieder auf dem Niveau vor der jüngsten Massenvermehrung. Seit 2020 ist ein allmählicher Rückgang zu beobachten – Grund zur Erleichterung, aber keine Entwarnung.
📉 Rückblick 2018–2020: Kalamität und Ursachen Zwischen 2018 und 2020 erlebte der Freistaat eine ausgeprägte Käferkalamität. 2019 fielen rund 2,1 Millionen Kubikmeter Schadholz an – ein historisch hoher Wert. Der Buchdrucker als wichtigste Art unter den Borkenkäfern vermehrt sich rasant; in Ausnahmesommern sind statt zwei auch drei Generationen möglich. Natürliche Feinde dämpfen die Population nur begrenzt, während Früh- oder Spätfröste sowie robuste Bestände bremsend wirken.
🧰 Forstliche Praxis: Hygiene im Bestand Forstpraktisch greift vor allem eines: Hygiene im Bestand. Die konsequente und zügige Beräumung von Sturm- und Bruchholz sowie frisch befallener Fichten verhindert massenhaftes Einbohren. Zugleich fehlen dem Schädling in inzwischen fichtenarmen Flächen zunehmend Bruträume. Fachleute verweisen auf eine Kombination ungünstiger Einflussfaktoren für den Käfer und eine gestiegene Effizienz bei Suche und Schadholzentnahme als Ursachen der Entspannung.
🧪 Monitoring 2024: Messdaten untermauern den Trend Die begleitenden Messreihen untermauern den Trend. 2024 registrierten Fallen an 89 Standorten im Jahresverlauf verbreitet weniger Buchdrucker als 2023. Nach Meldungen aus dem Forstschutzkontrollbuch lag der Befallsholzanfall Ende 2024 bei etwa 38 Prozent des Vorjahres. Gleichwohl überschritten mehr als ein Drittel der Standorte die kritische Schwelle; regionale Schwerpunkte – etwa im Vogtland und Westerzgebirge – blieben bestehen. Das Fazit lautet: Entspannung ja, aber mit klaren Restrisiken.
⚠️ Risiken und Abhängigkeiten Die Lage bleibt wetter- und strukturabhängig. Früh- oder Spätfröste sowie robuste Bestände können die Entwicklung bremsen, doch ein günstiges Käferjahr mit Ausnahmesommer kann den Trend rasch drehen und zusätzliche Generationen begünstigen. Daher gilt: Wachsamkeit und systematische Kontrolle bleiben zentral.
🧭 Ausblick 2026: Vorsprung sichern Sachsens Wälder starten 2026 mit einem Vorsprung, aber ohne Freifahrtschein. Die Fortsetzung der disziplinierten Forstpraxis – rasches Aufarbeiten von Sturmholz, konsequente Kontrolle und Entfernung frisch befallener Bäume – bleibt unverzichtbar. Wo der Käfer mangels Wirtbäumen an Grenzen stößt, zahlt sich frühzeitiges Handeln aus. Die Maxime konservativer Forstpolitik ist klar: Vorsprung sichern, Risiken nüchtern managen und den eingeschlagenen Kurs robusterer Bestände unbeirrt fortsetzen.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der aktuelle Rückgang ist verdient, nicht geschenkt. Wer jetzt nachlässt, riskiert einen Rückfall in die Kalamität. Maßstab bleibt eine nüchterne, konservative Forstpolitik: Hygiene im Bestand, rasches Aufarbeiten von Sturmholz und das kompromisslose Entfernen frisch befallener Bäume. Statt optimistischer Schlagzeilen braucht es verlässliche Routine und harte Prioritäten für robuste Bestände. Der Auftrag für 2026 ist eindeutig: Vorsprung sichern, Risiken diszipliniert managen, keine Experimente.


