📰 Ein Fall aus Dänemark Ein 36-jähriger dänischer Unteroffizier berichtet nach 18 Dienstjahren, dass er sich trotz fester Anstellung und Zulagen kein Eigenheim leisten kann. Er beschreibt damit eine Lücke zwischen Dienstpflicht und privater Lebensrealität, die selbst langjährige Soldaten trifft.
💰 Einkommen und Kreditrahmen Sein Brutto-Monatsverdienst liegt bei rund 27.500 bis 28.000 dänischen Kronen. Nach eigener Darstellung würde ihm eine Bank maximal 600.000 Kronen Kredit gewähren, ein Betrag, der für den Immobilienmarkt nicht ausreicht. Als spürbare Entlastung nennt er eine Lohnerhöhung um 5.000 bis 6.000 Kronen im Monat.
🏠 Wohneigentum bleibt unerreichbar Gegenüber einem öffentlich-rechtlichen Sender schildert der Familienvater, dass die Kreditgrenze praktisch nur Objekte in fragwürdigem Zustand zulässt. Der Weg ins Eigentum bleibt damit faktisch versperrt.
👨👩👧 Belastung für Familien Nach seiner Einschätzung mag das Gehaltsniveau für Ledige tragfähig sein, für Familien versperrt es jedoch den Schritt ins Eigentum. Die Lücke zwischen Einkommen und Immobilienpreisen hat sich in den vergangenen Jahren vergrößert, ohne dass die Soldatenbezahlung Schritt gehalten hat.
📈 Geringe Lohnprogression Der Overkonstabel, in etwa einem Unteroffizier vergleichbar, kritisiert, dass Dienstalter und wachsende Verantwortung in der Armee kaum honoriert werden. Die geringe Lohnprogression verweist auf ein strukturelles Problem und birgt ein Risiko für die Personalbindung.
🛠️ Forderung nach gezielter Anpassung Er fordert eine moderate, aber spürbare monatliche Anhebung, die der Lebenswirklichkeit Rechnung trägt und erfahrene Kräfte im Dienst hält. Ziel ist eine pragmatische Entlastung ohne überzogene Versprechen.
🇩🇪 Blick nach Deutschland Zum Vergleich zeigt die deutsche Besoldungssystematik Bruttogrundgehälter für Unteroffiziere von über 2.700 Euro in A5 bis über 3.300 Euro in A9, jeweils zuzüglich möglicher Zulagen. Sie verdeutlicht, wie stark Einkommen an Dienstgrad und Erfahrungsstufen gekoppelt sind und wie Transparenz sowie nachvollziehbare Progression die Attraktivität und Bindung stärken.
🧭 Wehrfähigkeit und Personalbindung Der Fall steht exemplarisch für die wachsende Kluft zwischen gesellschaftlichen Erwartungen an Soldatinnen und Soldaten und ihrer wirtschaftlichen Realität. Wer Standhaftigkeit, Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit einfordert, muss Leistung und Erfahrung verlässlich honorieren, sonst drohen Abwanderung und Rekrutierungslücken.
🧮 Debatte über Prioritäten Gefordert ist eine nüchterne, an Haushaltsdisziplin orientierte Debatte über zielgenaue Gehaltsanpassungen und verlässliche Laufbahnperspektiven. Das würde nicht nur die Truppe stärken, sondern die Wehrfähigkeit im Ganzen.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der Staat darf seine Soldaten nicht mit warmen Worten abspeisen. Wer Uniform trägt, hat Anspruch auf planbare, erfahrungsbezogene Bezahlung, die den Weg ins Eigentum nicht systematisch verbaut. Statt immer neuen Pauschalversprechen braucht es klare Prioritäten im Haushalt, Vorrang für Einsatzbereitschaft, Bindung erfahrener Kräfte und transparente Gehaltsstufen. Eine spürbare, zielgenaue Erhöhung für langjährig Dienende ist kein Luxus, sondern sicherheitspolitische Notwendigkeit. Wer das ignoriert, riskiert schleichend die Einsatzfähigkeit und zahlt am Ende einen höheren Preis.


