DAS NEUSTE

🩺 Provokante These aus der Medizin: Warum „die“ gesunde Ernährung nicht existiert – und welche Routinen laut einem Arzt zählen

📰 Zuspitzung entfacht Debatte Der Schweizer Arzt und Heilpraktiker Simon Feldhaus stellt die Suche nach der einen gesunden Ernährung infrage und rückt stattdessen alltagstaugliche Routinen in den Mittelpunkt. Genannt werden vor allem eine betonte Lebensmittelqualität, weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß und Fette inklusive Omega‑3, regelmäßige Bewegung sowie soziale und mentale Ausgeglichenheit. Über diese Position wird in deutschsprachigen Medien im Zusammenhang mit einem Interview berichtet.

🧭 Orientierungsrahmen der WHO Die Debatte trifft auf ein Feld mit starken Trends, während internationale Leitlinien seit Jahren Konstanten betonen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine abwechslungsreiche Kost mit täglich mindestens 400 Gramm Obst und Gemüse, die Begrenzung freier Zucker auf unter 10 Prozent der täglichen Energie, idealerweise unter 5 Prozent, die Reduktion von Salz sowie eine Fettqualität mit Schwerpunkt auf ungesättigten Fettsäuren. Diese Empfehlungen gelten als breit evidenzbasiert und als pragmatischer Orientierungsrahmen ohne Heilsversprechen.

🥗 Fokus auf Qualität statt Verbotslisten Feldhaus setzt in der Ernährung auf die Qualität der Lebensmittel und rät dazu, Kohlenhydrate zu reduzieren und stattdessen eiweiß- und fettreicher zu essen, mit besonderem Augenmerk auf Omega‑3‑Fettsäuren. Zudem befürwortet er individualisierte Nahrungsergänzungsmittel, um die „Reparaturfähigkeit“ der Zellen zu unterstützen (Stichwort: Mitochondrien). Die Praxisbewertung fällt bei ihm pragmatisch aus, aus Sicht klassischer Leitlinien bleibt die Evidenz für Supplemente heterogen.

🏃 Lebensstil, Emotion und Bewegung Essen ist für Feldhaus auch emotional: Genuss, Mitgefühl und ein unterstützendes Umfeld mindern Stress. Unverzichtbar sei Bewegung. Als alltagstaugliche Richtschnur nennt er tägliche „soziale Fitness“ von 15 bis 20 Minuten bewusster Zeit mit anderen, Lachen inklusive, sowie ein Bonmot aus der asiatischen Medizin: „Iss die Hälfte, geh doppelt, lache dreifach und liebe ohne Maß.“

🧑‍⚕️ Person und Profil Feldhaus ist in Deutschland ausgebildet und in der Schweiz tätig. Nach eigenen Angaben arbeitet er an der Schnittstelle von Ernährungsmedizin, mikrobiologischer Medizin und integrativer Onkologie, mit Schwerpunkt Prävention und Anti‑Aging. Diese Einordnung spiegelt einen funktionsmedizinischen Blick, der stärker individuell und weniger strikt leitlinienzentriert argumentiert.

⚖️ Pragmatische Einordnung Die Zuspitzung macht einen Punkt: Gesundheit entsteht weniger aus Dogmen als aus dauerhaft praktizierten Gewohnheiten. Für die breite Bevölkerung liefern internationale Empfehlungen wie jene der WHO einen belastbaren, ideologiefreien Rahmen. Wer kohlenhydratärmer isst oder Ergänzungsmittel erwägt, sollte nüchtern abwägen, ärztlich begleiten lassen und die Evidenzlage beachten. Lebensstil ist individuell, bleibt jedoch an nachvollziehbare Maßstäbe gebunden.

🗨️ Kommentar der Redaktion Alltagstaugliche Disziplin schlägt Modediäten. Die WHO‑Grundsätze bleiben für die Mehrheit der Menschen der nüchterne Maßstab, an dem sich individuelle Experimente messen lassen müssen. Personalisierung hat ihren Platz, aber nur mit klarer Indikation, ärztlicher Begleitung und realistischem Blick auf eine heterogene Evidenz. Heilsversprechen und Supplement‑Euphorie verdienen Skepsis, Qualität und Basics der Prävention haben Vorrang. Unser Standpunkt ist einfach: Erst Fundament und Fakten, dann Feinschliff.

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