📊 Einleitung Eine neue Untersuchung schürt die Sorge um Deutschlands industrielle Basis: 68 Prozent der Unternehmen denken über eine (teilweise) Verlagerung der Produktion ins Ausland nach, jeder fünfte Betrieb hat seine Fertigung bereits komplett verlegt. Als Treiber nennen die Befragten Handelskonflikte und zunehmenden Protektionismus, vor allem mit Blick auf attraktivere Rahmenbedingungen in den USA und in europäischen Nachbarländern. Zugleich richtet die Branche deutliche Appelle an die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz.
🏭 Strukturelle Standortprobleme Die Abwanderungsdebatte ist kein Strohfeuer, sondern Ausdruck struktureller Standortprobleme: hohe Energiepreise, dichte Regulierung, lange Genehmigungswege und geopolitisch bedingte Friktionen in Wertschöpfungsketten. Laut einer Befragung von Deloitte gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie spitzt sich die Lage zu. Industrieverbände sehen in der Kombination aus Kosten- und Regulierungsdruck einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Standorten, die verlässlichere Energie- und Steuerzusagen sowie schnellere Verfahren bieten, und fordern Gegenmaßnahmen der Berliner Ampel-Nachfolgerregierung.
🌍 Blick ins Ausland Viele Unternehmen verorten Zukunftsinvestitionen jenseits der eigenen Werkstore, bevorzugt in den USA und in EU-Staaten mit schlankeren Prozessen und planbareren Kosten. Genannt werden handfeste Motive: Risikostreuung durch Diversifizierung, Absicherung gegen Handelsbarrieren sowie die Suche nach standortpolitischer Verlässlichkeit.
🧲 Sogeffekte in den Lieferketten In der Summe entsteht ein Sogeffekt: Gehen Schlüsselbetriebe voran, wächst der Druck auf nachgelagerte Zulieferer. Dass bereits rund 20 Prozent der Firmen ihre Produktion vollständig ins Ausland verlagert haben, unterstreicht den Ernst der Lage.
🏛️ Appelle an die Bundesregierung Die Appelle an die Politik sind eindeutig: Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz soll rasch belastbare Rahmenbedingungen schaffen und den Standort mit einem klaren Kurs stabilisieren. Gefordert sind entschlossene Gegenmaßnahmen gegen Kosten- und Regulierungsdruck.
📋 Angebotsagenda Im Zentrum steht eine Angebotsagenda, die Wettbewerbsfähigkeit verlässlich absichert.
- wettbewerbsfähige Energiepreise durch verlässliche Strom- und Netzkosten
- spürbarer Bürokratieabbau
- beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren
- investitionsfreundliche Steuer- und Abschreibungspolitik
- technologieoffene Industrie- und Handelspolitik
⚠️ Folgen bei Untätigkeit Ohne Kurskorrektur drohen weitere Verlagerungen – mit Folgen für Wohlstand, Steuereinnahmen und industrielle Resilienz. Deutschland steht vor einer Weichenstellung. Eine nüchterne Standortpolitik, die Kosten, Planbarkeit und Schnelligkeit ins Zentrum rückt, ist jetzt keine Kür, sondern Voraussetzung für die industrielle Erneuerung.
🗨️ Kommentar der Redaktion Deutschland kann es sich nicht leisten, weiter zuzusehen, wie Wertschöpfung abwandert. Wer Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sichern will, muss Energiekosten verlässlich senken, Verfahren entschlacken und Investitionen steuerlich besserstellen. Symbolpolitik und kleinteilige Regulierung sind Luxus, den sich eine Industrienation in dieser Lage nicht leisten kann. Die Regierung unter Friedrich Merz sollte eine konsequent angebotsorientierte Agenda vorlegen und zügig umsetzen. Jede Verzögerung erhöht den Druck zur Verlagerung und schwächt die industrielle Resilienz.


