📰 Vorstellung und Kernbotschaft Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat am 5. Dezember 2025 ihre neue Nationale Sicherheitsstrategie (NSS) vorgelegt. Das Papier zeichnet ein scharfes Bild: Europa als Kontinent im Niedergang, die Warnung vor einer „zivilisatorischen“ Erosion binnen zwei Jahrzehnten und die Ankündigung, innerhalb europäischer Gesellschaften Widerstand gegen den derzeitigen Kurs zu fördern.
🧭 Hintergrund und Anspruch Das 33-seitige Strategiepapier versteht sich als Leitplanke für Prioritäten und Ressourcenverteilung der US-Regierung. Europa wird darin weiterhin als strategisch und kulturell wichtig bezeichnet, dem steht jedoch eine prägnante Diagnose gegenüber: fehlgeleitete Migrationspolitik, demokratische Defizite und ein Verlust an Selbstbewusstsein erodieren die Grundlagen der westlichen Ordnung.
🧩 Ursachenbild der NSS Als Treiber der Krise nennt das Dokument vor allem transnationale Dynamiken und gesellschaftliche Trends. Im Kern geht es um folgende Faktoren:
- Transnationale Institutionen – allen voran die EU – die nationale Souveränität untergraben würden
- Eine expansive Migration
- Einschränkungen der Meinungsfreiheit
- Niedrige Geburtenraten
- Den Verlust nationaler Identität
🎯 Politische Zielrichtung Vor diesem Hintergrund warnt die NSS, diese Entwicklung könne Europa in wenigen Jahrzehnten grundlegend verändern. Washington signalisiert Sympathie für „patriotische“ Parteien und will „Widerstand gegen Europas Kurs“ innerhalb der Mitgliedstaaten kultivieren. Das weist über bloße Analyse hinaus und deutet auf aktive Einflussnahme mit entsprechendem Konfliktpotenzial gegenüber europäischen Regierungen.
🛡️ Ukraine und Sicherheit Die NSS spricht europäischen Hauptstädten „unrealistische Erwartungen“ im Umgang mit Russlands Angriffskrieg zu. Zugleich betont sie, die USA strebten eine rasche Waffenruhe und „strategische Stabilität“ mit Moskau an – ein Bruch mit Teilen der bisherigen transatlantischen Linie.
🗓️ Kontext und Reaktionen Bereits im Februar kritisierte Vizepräsident JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Migrationspolitik und den Zustand der Redefreiheit in Europa scharf – ein Ton, der sich nun im Papier wiederfindet. In europäischen Hauptstädten stieß die NSS auf deutlichen Widerspruch; Deutschlands Regierungschef Friedrich Merz wies die US-Diagnose zurück.
🤝 Folgen und Handlungsbedarf Die neue Sicherheitsstrategie legt den transatlantischen Dissens schonungslos offen. Aus konservativer Sicht ist es legitim, Europas strukturelle Schwächen klar zu benennen – Demografie, Wettbewerbsfähigkeit, Migrationssteuerung, Wehrhaftigkeit. Gleichwohl riskiert eine alarmistische Rhetorik aus Washington Vertrauensverluste bei Verbündeten und könnte Gegenkräfte eher verhärten als reformieren. Europas Antwort sollte doppelt ausfallen:
- Nüchterne Korrektur eigener Fehlanreize in Migration, Standort- und Familienpolitik
- Festigung einer eigenständigen, zugleich verlässlichen Sicherheitsrolle in NATO und Nachbarschaft
🗨️ Kommentar der Redaktion Die amerikanische Diagnose benennt wunde Punkte, die europäische Politik zu lange übertüncht hat. Wer den Niedergang verhindern will, muss Souveränität in Kernfragen von Migration, Familie und Wettbewerbsfähigkeit zurückerobern. Zugleich ist der tonale Überschuss aus Washington unnötig; Reformdruck entsteht auch ohne kulturpessimistisches Untergangsnarrativ. Europa braucht jetzt Disziplin, Wehrhaftigkeit und eine eigenständige Rolle in NATO und Nachbarschaft – nicht weitere Selbstberuhigung. Wer das verweigert, riskiert den Verlust von Vertrauen, Sicherheit und Wohlstand.


