📰 Würdigung des Engagements: Im Landkreis Görlitz ist das bürgerschaftliche Engagement erneut sichtbar gewürdigt worden. Nach Angaben von Radio Lausitz wurden in diesem Jahr über 400 Anträge auf Kleinförderungen in Höhe von 200 beziehungsweise 500 Euro positiv beschieden. Landrat Stephan Meyer hob die Bedeutung des kommunalen Ehrenamtsbudgets als tragende Stütze der Zivilgesellschaft hervor. Die Auszeichnung reicht von Elterninitiativen bis zu Rettungs- und Umweltprojekten.
🏛️ Finanzieller Rahmen: Rückgrat der Anerkennungen ist das Kommunale Ehrenamtsbudget des Freistaats Sachsen. Es unterstützt Landkreise und kreisfreie Städte dabei, freiwilliges Engagement zu würdigen, weiterzuentwickeln und regional zu verankern. In der Regel erhält jeder Landkreis eine pauschalierte, zweckgebundene Zuweisung von 150.000 Euro pro Jahr über die Sächsische Aufbaubank. Die Förderung ist unbürokratisch und kleinteilig angelegt – nah an Vereinen, Initiativen und Projekten vor Ort.
🧩 Bandbreite der Geförderten: Die Auswahl verdeutlicht die thematische Vielfalt in der Oberlausitz. Genannt werden unter anderem der TSV Kunnersdorf („Biber Kunnersdorf“), der Elternrat der Kita „Bienenhäus’l“ in Kemnitz, Wünsche von Herzen e.V., Lebenswert e.V. Meuselwitz, die Bürgerinitiative „Dorfgemeinschaft Wittgendorf“, LiLO e.V. (Lernen im Leben Oberlausitz), die Ortsgruppe Krauschwitz des Deutschen Alpenvereins, die Rehkitzrettung „Am großen Stein“ e.V., die Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Kunnerwitz, Schlupfwinkel & Lausitzer Bildungsgesellschaft e.V. sowie die Selbsthilfegruppe Parkinson „Südliche Oberlausitz“.
🛠️ Wirkung im Alltag: Die Pauschalen von 200 oder 500 Euro je Projekt adressieren vor allem niedrigschwellige Bedarfe und Anschaffungen. Sie schaffen den kleinen, entscheidenden Anschub dort, wo Mittel fehlen und Vorhaben sonst liegenblieben. Damit wird Engagement unmittelbar unterstützt – ohne lange Vorläufe und mit klar erkennbarem Nutzen im Vereins- und Initiativenalltag.
📊 Verteilung und Budgetdisziplin: Konservativ betrachtet ist diese Förderform dann wirksam, wenn sie breit streut, transparent bleibt und sich innerhalb eines klar definierten Budgets bewegt. Rechnet man grob, summieren sich Hunderte bewilligte Kleinzuschüsse in einer Größenordnung, die dem üblichen Umfang des sächsischen Ehrenamtsbudgets pro Landkreis entspricht. Das signalisiert Maßhalten und Verlässlichkeit.
🧾 Verfahren und Nachvollziehbarkeit: Wichtig bleibt, die Verfahren schlank zu halten und die Kriterien nachvollziehbar zu kommunizieren. So wird der Zugang fair gesichert und die regionale Verankerung gestärkt. Transparenz in der Entscheidungspraxis erhöht die Akzeptanz und das Vertrauen in die Vergabe.
🔭 Regionale Schwerpunkte: Dort, wo Vereine Nachwuchs gewinnen, Einsatzkräfte binden oder Nachbarschaften zusammenführen, stiften 200 oder 500 Euro häufig mehr Nutzen als große, kurzlebige Programme. Der Landkreis Görlitz zeigt, wie kleinteilige Förderung Anerkennung schafft – und das Ehrenamt im Alltag stärkt.
🗨️ Kommentar der Redaktion: Kleine, zielgerichtete Beträge sind die richtige Antwort auf lokale Bedarfe. Wer Verantwortung vor Ort stärken will, setzt auf Disziplin im Haushalt, klare Kriterien und transparente Vergabe statt auf aufgeblähte Programme. Es braucht keinen Förderdschungel, sondern verlässliche, einfache Regeln. Die Mittel dürfen nicht zur Dauerfinanzierung umgedeutet werden, sondern sollen Anreize geben und Eigeninitiative belohnen. Maßhalten und Verbindlichkeit sind hier kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für nachhaltiges Ehrenamt.


