📰 Beschluss in Heidelberg Die Südwest-CDU hat auf ihrem Parteitag am 6. Dezember 2025 in Heidelberg ein Programm beschlossen, das Schulleitungen mehr Möglichkeiten einräumt, Leistung zu honorieren und bei anhaltender Pflichtvernachlässigung einzugreifen. Ziel ist es, Verantwortung und Verlässlichkeit im Lehrerberuf stärker durchzusetzen. Die Bildungsgewerkschaft GEW reagierte mit scharfer Ablehnung.
🎯 Zielrichtung Das Papier setzt auf klare Verantwortlichkeiten und eine Kultur messbarer Leistung, verbunden mit spürbaren Folgen, wenn Pflichten dauerhaft verfehlt werden. Damit positioniert sich die Partei für eine stringente Steuerung an Schulen und verankert das Leitbild von Verlässlichkeit im Alltag des Kollegiums.
🧰 Instrumente entlang klarer Kriterien Vorgesehen sind rechtskonforme Werkzeuge, die an transparente Maßstäbe gebunden sind: strukturiertes Feedback, verbindliche Entwicklungsvereinbarungen und abgestufte Sanktionen. Sie sollen Schulleitungen ermöglichen, Förderung und Forderung systematisch auszubalancieren.
- Strukturiertes Feedback
- Verbindliche Entwicklungsvereinbarungen
- Abgestufte Sanktionen
🏥 Fortbildungspflicht und Krankenstand Die CDU verweist auf Defizite bei der Fortbildungspflicht sowie auf einen hohen Krankenstand. Da verbeamtete Lehrkräfte nicht über Gehaltskürzungen sanktioniert werden können, setzt die Partei zusätzlich auf Anreize – etwa Fortbildungen in den Ferien.
👨🏫 CDU-Stimme aus der Bildungspolitik Bildungspolitiker Andreas Sturm fordert eine stärkere Handhabe für Schulleitungen. Zugleich distanziert er sich vom pauschalen Begriff „fauler Lehrer“ und betont eine differenzierte Betrachtung von Leistung und Pflichterfüllung.
✊ Scharfe Kritik der GEW GEW-Landeschefin Monika Stein erklärte die CDU für „nicht wählbar“ und sprach vom „Bild aus der Mottenkiste“. Sie verwies auf überbuchte Fortbildungen bei zu geringen Angeboten sowie auf fehlende Poolstunden und Vertretungen an Grundschulen. Zudem kritisierte sie frühere CDU-Reformen unter Susanne Eisenmann.
🧩 Voraussetzungen für Wirkung Der Vorschlag liefert Ansatzpunkte, greift aber nur, wenn zentrale Bedingungen erfüllt sind: transparente Kriterien, funktionierende Fortbildungsstrukturen und eine personelle Absicherung der Schulen.
- Transparente Kriterien
- Funktionierende Fortbildungsstrukturen
- Personelle Absicherung der Schulen
🔭 Ausblick Ob das Paket die Qualität stärkt oder neue Fronten schafft, entscheidet die praktische Umsetzung. Entscheidend wird sein, ob Förderung, Kontrolle und Konsequenzen in den Schulen verlässlich und fair ineinandergreifen.
🗨️ Kommentar der Redaktion Die Richtung stimmt: Ohne klare Maßstäbe, verbindliche Entwicklungsziele und abgestufte Sanktionen bleibt Leistung bloße Floskel. Wer im Schuldienst dauerhaft Pflichten missachtet, muss spürbare Konsequenzen erwarten – aus Respekt vor Kollegien und Schülerschaft. Anreize wie Ferienfortbildungen sind sinnvoll, ersetzen aber nicht die Pflicht zur Weiterbildung. Die pauschale Fundamentalkritik der GEW überzeugt nicht; sie beantwortet keine der strukturellen Fragen an den Schulbetrieb. Jetzt gilt es, das Programm zügig und transparent umzusetzen – mit Rückgrat der Schulleitungen und ohne Rückzug vor lautstarker Empörung.


