🏁 Abschluss nach zehn Jahren Die Lausitzer Seenland Stiftung beendet zum Jahresende ihre Tätigkeit. Nach zehn Jahren ist der Förderetat von rund zwei Millionen Euro planmäßig ausgeschöpft; damit sieht die Stiftung ihren Zweck als erfüllt an. In diesem Zeitraum wurden nahezu 330 Vorhaben in den Bereichen Kunst, Kultur, Heimatpflege und Sport in der Region unterstützt. Trägerin der Stiftung ist die Sana Kliniken AG, die in Hoyerswerda das Lausitzer Seenlandklinikum betreibt.
🧩 Hintergrund und Trägerschaft Die Stiftung war als regionales Engagement des Klinikkonzerns angelegt. Laut offizieller Darstellung stellte die Sana Kliniken AG in Summe rund zwei Millionen Euro für die Förderarbeit bereit; neue Projektanträge sind nicht mehr möglich, weil die Mittel planmäßig aufgebraucht sind.
🏥 Prägendes Klinik-Umfeld Das Lausitzer Seenlandklinikum ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 14 Fachabteilungen und zwei Instituten, als Unfallkrankenhaus eingestuft und mit eigenem Hubschrauberlandeplatz. Damit war die Stiftung in ein Umfeld eingebettet, in dem die Klinik die regionale Versorgung und den Standort prägt.
📊 Förderbilanz und Schwerpunkte Nach Angaben der Stiftung beziehungsweise regionaler Medien wurden in den vergangenen zehn Jahren fast 330 Projekte gefördert. Thematische Schwerpunkte lagen in Kunst und Kultur, Heimatpflege sowie Sport. Die Förderpraxis zielte darauf, lokal verankerte Initiativen zu stärken und bürgerschaftliches Engagement im Lausitzer Seenland zu fördern. Dass der Fonds nun ausgeschöpft ist, entspricht dem von Beginn an befristeten Modell; die Mittel stammten vollständig vom Mutterkonzern der Klinik.
🔎 Auf einen Blick Die wichtigsten Eckpunkte der Förderarbeit im Kurzüberblick:
- Zehn Jahre Laufzeit
- Rund zwei Millionen Euro Förderetat
- Nahezu 330 geförderte Projekte
- Schwerpunkte: Kunst und Kultur, Heimatpflege, Sport
📌 Auswirkungen auf die Region Mit dem Auslaufen der Stiftung entfällt ein privater Geldgeber, der in den vergangenen Jahren niedrigschwellige Projekte ermöglicht hat. Öffentliche Haushalte und Vereine stehen nun vor der Frage, wie Anschlussfinanzierungen organisiert werden können – zumal vielerorts kommunale Budgets unter Druck stehen.
🧾 Fazit und Ausblick Die Bilanz fällt eindeutig aus: Mit klar definiertem Finanzrahmen und begrenzter Laufzeit wurden zahlreiche kleinteilige Vorhaben ermöglicht – ein beachtliches Ergebnis zielgerichteter, unternehmensnaher Regionalförderung. Zugleich ersetzt ein zeitlich befristetes Modell keine strukturelle Kontinuität. Für die Lausitz wird das Ende der Stiftung zum Test zivilgesellschaftlicher Widerstandskraft: Projekte, die von der Anschubfinanzierung profitiert haben, müssen künftig ohne diesen privaten Anker bestehen. Die Frage nach dauerhaften Strukturen – ob über kommunale Mittel, neue Stiftungen oder Partnerschaften – stellt sich damit umso dringlicher.
🗨️ Kommentar der Redaktion Das klare Ende nach Ausschöpfen des Budgets ist kein Scheitern, sondern Ausdruck von Disziplin und Planbarkeit. Wer Anschlussfinanzierungen fordert, muss Prioritäten benennen und aufgabenadäquat umschichten, statt neue Dauerstrukturen zu verlangen. Private Anschubförderung kann Impulse geben, sie darf aber nicht zur stillen Ersatzfinanzierung kommunaler Grundaufgaben werden. Vereine und Initiativen sind nun gefordert, belastbare Netzwerke und tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Politik sollte nüchtern prüfen, was weiterfinanziert wird – und was nicht.


