🤝 Pekings Charmeoffensive in Richtung Paris – und ein Seitenhieb auf Brüssel

🌍 Doppelstrategie in Peking Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping setzt im Verhältnis zu Europa auf eine Doppelstrategie: Er umwirbt Frankreich als Partner strategischer Eigenständigkeit und signalisiert zugleich Unmut über den wirtschaftspolitischen Kurs der Europäischen Union. Beim Treffen mit Präsident Emmanuel Macron am 4. Dezember 2025 in Peking betonte Macron die Notwendigkeit, globale Handelsungleichgewichte zu korrigieren; Xi hob die Eigenständigkeit großer Mächte hervor – eine Botschaft, die in Paris als Avance und in Brüssel als indirekte Kritik verstanden werden kann.

🇪🇺 Hintergrund der Spannungen Seit Monaten belasten Streitpunkte die Beziehungen zwischen der EU und China. Brüssel reagiert auf massive Industriesubventionen Pekings, vor allem im E‑Auto‑Sektor, mit handelspolitischen Gegenmaßnahmen; Peking kontert mit eigenen Prüfungen und Auflagen, etwa für europäische Spirituosen. Frankreich sucht eine Linie zwischen wirtschaftlicher Öffnung und Risikobegrenzung durch De‑Risking und nimmt mit seiner Tradition strategischer Autonomie eine besondere Rolle innerhalb Europas ein. Die Begegnung in Peking ordnet sich genau in dieses Spannungsfeld ein.

🤝 Signale statt Großdeals Konkrete Großabschlüsse blieben in Peking aus; auch ein lange kolportiertes, umfangreiches Airbus‑Paket kam nicht zustande. Stattdessen setzten beide Seiten auf politische Signale und sektorale Kooperation. Vereinbart wurden mehrere Abkommen unter anderem zu Nuklearenergie, Zukunftstechnologien und industrieller Zusammenarbeit.

  • Nuklearenergie
  • Zukunftstechnologien
  • Industrielle Zusammenarbeit

⚖️ Kernkonflikt offen zutage Zugleich blieb der Grundkonflikt sichtbar: Die EU pocht auf fairen Wettbewerb und weniger staatliche Verzerrungen, China wehrt sich gegen europäische Schutzinstrumente und hält an eigenen Maßnahmen fest. Xi ermutigte Frankreich ausdrücklich, einen eigenständigen geopolitischen Kurs zu verfolgen, während Macron auf verlässliche Regeln und stabile Lieferketten drängte. Das unterstreicht, dass Wirtschaft und Geopolitik in den Beziehungen zwischen Paris, Brüssel und Peking nicht zu trennen sind.

🧭 Folgen für Frankreich und die EU Für Frankreich eröffnet die Werbung um strategische Eigenständigkeit Chancen, die bilaterale Öffnung zu nutzen, ohne europäische Geschlossenheit preiszugeben. Die Botschaft aus Peking zielt auf Paris, doch die Reaktion muss europäisch bleiben: Frankreichs Brückenfunktion zu China ist nur tragfähig, wenn sie die Interessen der EU wahrt und eine gemeinsame Linie stärkt.

🛡️ Konservativer Handlungsrahmen Aus konservativer Sicht ist nüchterner Realismus geboten. Marktzugang sollte an belastbare Gegenseitigkeit, die Einhaltung von Wettbewerbsregeln und strategische Sicherheitsinteressen gekoppelt werden. Pekings Charmeoffensive bietet Chancen, ändert jedoch nichts an strukturellen Differenzen – von Subventionen bis zu kritischen Rohstoffen. Europas Antwort bleibt zweigleisig: Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft gegenüber Peking, zugleich Konsequenz bei Fairness, Resilienz der Lieferketten und Schutz vor politisch motivierten wirtschaftlichen Hebeln.

  • Gegenseitigkeit beim Marktzugang
  • Einhaltung von Wettbewerbsregeln
  • Strategische Sicherheitsinteressen
  • Resiliente Lieferketten
  • Schutz vor politisch motivierten wirtschaftlichen Hebeln

🗨️ Kommentar der Redaktion Xi setzt auf Spaltung durch Schmeichelei, doch Europa darf darauf nicht hereinfallen. Paris sollte Chancen nutzen, zugleich aber die europäische Linie festigen. Ohne klare Regeln, strikte Gegenseitigkeit und robuste Lieferketten droht wachsende Verwundbarkeit. Gesten ersetzen keine Substanz: Entscheidend ist der Abbau von Verzerrungen und die Durchsetzung fairen Wettbewerbs. Frankreichs Brückenrolle ist sinnvoll, wenn sie Härte und Einheit befördert – nicht, wenn sie als Einfallstor für Druckversuche dient.

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