🤖 Prag lässt Essensroboter rollen: Pilot im Stadtteil Karlín startet mit Foodora und Starship

🏙️ Start des Pilotprojekts in Prag In Prag hat der Lieferdienst Foodora Anfang Dezember einen Pilotversuch mit autonomen Zustellrobotern aufgenommen. Zunächst sind drei Fahrzeuge im Stadtteil Karlín (Prag 8) unterwegs und bringen Bestellungen aus einem nahegelegenen McDonald’s innerhalb eines Radius von rund zwei Kilometern zu den Kunden. Nach Unternehmensangaben handelt es sich um den ersten derartigen Test für heiße Speisen in Mitteleuropa. Der Beginn des Projekts wurde am 2. Dezember 2025 bestätigt.

🗺️ Einsatzgebiet und Ablauf Die Flotte startet bewusst klein: drei Geräte, ein klar begrenztes Liefergebiet und eine definierte Abholstelle am McDonald’s in Karlín. Bestellungen werden auf Gehwegen transportiert und bei Bedarf über Fußgängerüberwege geführt. Ziel ist die zuverlässige Zustellung auf kurzer Distanz unter realen Innenstadtbedingungen.

🤝 Kooperation und Motivation Foodora kooperiert mit dem estnischen Robotik-Spezialisten Starship Technologies. Das Unternehmen betont die ökologische Komponente: Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge sollen pro Lieferung nur so viel Energie verbrauchen wie das Aufkochen einer Tasse Wasser und haben nach eigenen Angaben europaweit bereits Hunderte Tonnen CO₂ eingespart. Nach einem Start in Schweden und Tests in Norwegen sei Prag der „logische nächste Schritt“. Die Stadtteilverwaltung von Prag 8 unterstützt den Feldversuch ausdrücklich.

⚙️ Technischer Betrieb und Überwachung Die Roboter arbeiten weitgehend autonom und werden laut Hersteller permanent überwacht. Das System entspricht einem Betrieb auf Level‑4‑Autonomie, bei dem menschliche Operatoren in unklaren Situationen eingreifen können. Starship verweist auf Millionen bereits absolvierte Lieferungen sowie eine hohe Zahl sicherer Straßenüberquerungen im Regelbetrieb.

🚦 Verkehr und Sicherheit Offizielle Stellen in Prag 8 erhoffen sich von der Verlagerung der Kurzstreckenzustellungen vom Auto auf den Gehweg eine Entlastung des Verkehrs und mehr Sicherheit. Der Pilotversuch soll zeigen, wie sich die Geräte im laufenden Stadtbetrieb bewähren.

📈 Ausbauschritte bei Erfolg Bei erfolgreichem Verlauf plant Foodora eine Ausweitung auf weitere Bezirke und Städte. Der behutsame Ansatz mit enger räumlicher Begrenzung und überschaubarer Flotte ermöglicht eine schrittweise Skalierung.

Offene Fragen Trotz der Vorteile bleiben zentrale Punkte zu klären: Wie verhalten sich die Roboter im dichten Fußgängerverkehr, im Winterbetrieb oder bei Vandalismus? Wer haftet bei Unfällen, und welche Auswirkungen ergeben sich für Zustelljobs? Der Test in Prag soll hierzu erstmals belastbare Praxiserfahrungen liefern.

🔎 Bewertung und Ausblick Befürworter sehen in den autonomen Zustellern eine pragmatische Antwort auf innerstädtische Logistikprobleme: leiser, lokal emissionsfrei und potenziell effizienter auf kurzen Strecken. Fällt die Bilanz positiv aus, könnte Prag den Weg für eine breitere Einführung ebnen—zunächst in weiteren Vierteln, danach möglicherweise landesweit. Am Ende wird die politische Bewertung an messbaren Vorteilen für Öffentlichkeit, Verkehrssicherheit und Wirtschaft festzumachen sein.

🗨️ Kommentar der Redaktion Der Versuch ist ein richtiger Schritt, weil er Risiken kontrolliert und Ergebnisse messbar macht. Technikbegeisterung allein genügt jedoch nicht: Ohne klare Haftungsregeln, robuste Überwachung und nachweisliche Entlastung des Verkehrs darf es keinen Schnellschuss geben. Die behaupteten ökologischen Vorteile müssen in Prag belegt werden, nicht nur in anderen Märkten. Ebenso sind Auswirkungen auf Beschäftigung nüchtern zu bilanzieren, bevor skaliert wird. Erst wenn Nutzen, Sicherheit und Ordnung gewährleistet sind, ist eine Ausweitung vertretbar.

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