DAS NEUSTE

📊 Studie entlarvt Schieflage: Rentenpaket begünstigt hohe Renten – Junge und Beitragszahler tragen die Last

🏛️ Lage vor der Abstimmung Kurz vor der geplanten Abstimmung im Bundestag am Freitag, 5. Dezember 2025, gerät das Rentenpaket der schwarz-roten Koalition unter erheblichen Druck. Eine neue Studie weist nach, dass die Stabilisierung des Rentenniveaus vor allem Empfängern höherer Renten zugutekommt, während jüngere Generationen und Beitragszahler stärker belastet werden. Für Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) ist das politisch riskant und für die Koalition ein Test ihrer finanzpolitischen Seriosität.

📚 Gesetzliche Eckpunkte Kernstück ist die Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031. Teile der Union drängen auf eine Verlängerung, was zusätzliche Milliarden kosten dürfte. Im Paket enthalten sind zudem Mütterrente, Aktivrente und Frühstartrente. Politisch brisant ist die angekündigte Enthaltung der Linken, die der Regierung die Mehrheitsbeschaffung erleichtert – trotz kritischer Stimmen in der Unionsfraktion.

📊 Studie und Verteilungswirkungen Die Untersuchung des Centrums für Intergenerative Finanzwissenschaft und der WHU – Otto Beisheim School of Management im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung kommt zu einem klaren Befund: Wer bereits hohe Renten bezieht, profitiert überproportional. In einer Beispielrechnung für 2031 steigt eine Rente von 800 Euro um 32 Euro, eine Rente von 2500 Euro um 100 Euro. Der weit überwiegende Teil der Mehrausgaben landet demnach bei Beziehern überdurchschnittlich hoher Renten.

🧒 Belastungen für Jüngere Die Autoren warnen vor einer Lastverschiebung zulasten der jüngeren Generation. Der kombinierte Kipppunkt der Sozialbeiträge von 50 Prozent könnte um das Jahr 2045 erreicht werden.

🧭 Reformoptionen aus der Studie Skizziert werden mehrere Alternativen, die die langfristige Tragfähigkeit stärken sollen:

  • Qualifizierte Zuwanderung
  • Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung
  • Wiederbelebung des Nachhaltigkeitsfaktors
  • Aufbau einer politisch unabhängigen, renditeorientierten Kapitaldeckung

💹 Systemwechsel-Debatte Vor diesem Hintergrund fordert FDP-Fraktionschef Christian Dürr einen Systemwechsel hin zur Aktienrente.

⚔️ Koalitionsinterne Konflikte In der Unionsfraktion opponiert besonders die Junge Gruppe gegen ein dauerhaft hohes Rentenniveau über 2031 hinaus und verweist auf potenzielle Zusatzkosten bis 2040 in dreistelliger Milliardenhöhe. Gleichwohl erhöht die Enthaltung der Linken die Erfolgsaussichten der Regierung bei der Abstimmung.

📉 Finanzpolitische Einordnung Die Befunde legen den Finger in die Wunde: Kurzfristig profitieren vor allem Ältere mit hohen Renten, während die demografische und fiskalische Fundamentallage nicht hinreichend adressiert wird. Ein konservativer, generationengerechter Rentenkurs würde tragfähige Finanzierung, ein beschäftigungsfreundliches Umfeld und demografiefeste Automatismen priorisieren – nicht teure Versprechen.

🧾 Ausblick Wer das System stabil halten will, kommt an längeren Lebensarbeitszeiten, mehr Erwerbsmigration und einer professionell organisierten Kapitalbasis nicht vorbei. Das Parlament steht heute vor der Frage, ob kurzfristiger Beifall über langfristige Solidität gestellt wird.

🗨️ Kommentar der Redaktion Deutschlands Rentenpolitik braucht Ehrlichkeit gegenüber den Zahlern von morgen und Disziplin bei den Zusagen von heute. Ein dauerhaft hohes Rentenniveau ohne solide Gegenfinanzierung ist kein sozialer Schutz, sondern eine Hypothek für Jüngere. Notwendig sind automatische Korrekturen wie eine an die Lebenserwartung gekoppelte Regelaltersgrenze, mehr qualifizierte Zuwanderung und eine robuste Kapitaldeckung. Die in der Studie skizzierten Leitplanken sind vernünftig und sollten Maßstab sein, nicht der Applaus kurzfristiger Begünstigter. Die Abgeordneten sind gut beraten, fiskalische Solidität vor parteipolitische Bequemlichkeit zu stellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Nachrichten

Folg uns

Folg uns auf Social Media

Verpasse keine News und Updates – folge uns jetzt!

Täglich aktuelle Nachrichten aus Zittau, der Oberlausitz und ganz Deutschland

Zittauer Zeitung | Echt. Lokal. Digital.