📰 Positionsbestimmung Ein prominenter deutscher Ökonom kritisiert die laufende Teilzeit-Debatte als ablenkend und fordert einen klaren Kurswechsel: Teilzeitmodelle sollen zielgenau begrenzt, durch verlässliche Kinderbetreuung flankiert und die Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung gekoppelt werden, um das Arbeitsangebot zu sichern und Wohlstandsverluste abzuwenden.
📉 Hintergrund und Lagebild Die Diskussion spielt sich vor dem Hintergrund schwacher Wachstumsimpulse, akuter Fachkräfteengpässe und schwindender Wettbewerbsfähigkeit ab. Der Ökonom ordnet das Thema in ein umfassendes Reformpaket ein, das weniger Regulierung, solide Staatsfinanzen und eine wettbewerbliche Energiepolitik umfasst, um Standort und Beschäftigung zu stärken. Ohne Strukturreformen drohten steigende Arbeitslosigkeit und sinkender Wohlstand.
🧭 Teilzeit mit klaren Leitplanken Teilzeit ist nach dieser Linie dort sinnvoll, wo sie Familien- oder Pflegelasten abfedert. Missbrauchsanfällige oder dauerhaft subventionierte Modelle, die Arbeitsvolumen und Produktivität schwächen, sollen hingegen begrenzt werden. Ziel ist es, klare Anreize für mehr Erwerbsstunden zu setzen.
👶 Kinderbetreuung als Schlüssel Voraussetzung für realistische Vollzeit oder längere Teilzeit ist eine verlässliche Infrastruktur der Kinderbetreuung. Nur mit planbaren Betreuungsangeboten können Familien den Erwerbsumfang ausweiten.
⏳ Lebensarbeitszeit modernisieren Eine dynamische Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung soll das Erwerbspersonenpotenzial stabilisieren und die Finanzierung der Sozialsysteme sichern, ohne pauschale Überlastung einzelner Jahrgänge.
⚡ Energiepolitik und Ordnungspolitik für den Standort Gefordert wird eine liberalere, investitionsfreundliche Energiepolitik sowie eine entschiedene Entbürokratisierung. Beides soll Kosten senken, Planbarkeit erhöhen und Anreize für mehr Arbeits- und Kapitalangebot setzen.
🧾 Fiskalische Ernsthaftigkeit Konsolidierte Haushalte und ein Ende teurer Symbolpolitik gelten als Voraussetzung, um Steuer- und Abgabenentlastungen für Arbeit finanzierbar zu machen. Mehr Umverteilung ohne Reformwirkung würde die Unzufriedenheit eher erhöhen als mindern.
🧩 Reformpaket im Überblick Der Ansatz bündelt zentrale Stellhebel, die gemeinsam wirken sollen.
- Teilzeit begrenzen, wenn sie Arbeitsvolumen und Produktivität mindert
- Kinderbetreuung verlässlich ausbauen
- Rentenalter dynamisch an Lebenserwartung koppeln
- Energiepolitik liberalisieren und Bürokratie abbauen
- Haushalte konsolidieren, Entlastungen für Arbeit ermöglichen
📌 Fazit Die Teilzeitfrage ist kein moralisches, sondern ein ordnungspolitisches Thema. Wer Arbeitsangebot und Wohlstand sichern will, setzt klare Anreize für mehr Erwerbsstunden, begrenzt Teilzeit zielgenau und baut familienpolitische Infrastruktur aus. Eingebettet in eine Reformagenda, die Kosten senkt, Investitionen freisetzt und staatliche Leistungen solide finanziert, lässt sich die Wohlstandsbasis stabilisieren. Die Alternative hieße weniger Beschäftigung, weniger Wachstum, weniger Wohlstand.
🗨️ Kommentar der Redaktion Diese Agenda ist überfällig. Ein Staat, der Arbeitsangebot ernst nimmt, darf Teilzeit nicht zum politisch geförderten Normalfall machen, sondern muss klare Leitplanken setzen und Betreuung zuverlässig finanzieren. Die Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ist ein nüchterner, fairer Mechanismus, kein Tabubruch. Wer stattdessen auf Symbolpolitik, Umverteilung ohne Wirkung und hohe Kosten setzt, riskiert dauerhaft Wohlstandsverluste. Deutschland braucht weniger Ideologie und mehr Ordnungspolitik, damit Arbeit sich wieder lohnt.


