📰 Bundesweite Würdigung für Löbauer Handwerksbetrieb Die Fleischerei Richter aus Löbau ist für ihr Engagement in der Berufsorientierung ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde, dass der Betrieb Jugendlichen im firmeneigenen Schulungszentrum Einblicke in das Fleischerhandwerk ermöglicht. Die Anerkennung wurde Mitte November 2025 in Berlin überreicht, worüber die Lausitzer Rundschau berichtete.
🏫 Praxisnahes Schulungszentrum Im unternehmenseigenen Schulungsumfeld lernen Schülerinnen und Schüler konkrete Arbeitsschritte kennen und können das Berufsfeld erproben. Der Ansatz geht über reine Betriebsbesichtigungen hinaus und macht anwendungsnahes Lernen möglich. So verbindet das Konzept regionales Handwerk mit moderner Ausbildung.
🏅 SCHULEWIRTSCHAFT-Preis „Engagement sichtbar machen“ Ausgezeichnet wurde das Projekt im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs, der Unternehmen sowie Kooperationen von Schulen und Wirtschaft prämiert. Ziel ist es, Jugendlichen praxisnahe Einblicke zu geben und Übergänge in Ausbildung zu erleichtern. Die Preisverleihung fand am 14. November 2025 in Berlin statt.
📍 Beitrag gegen Nachwuchs- und Fachkräftemangel Mit dem Angebot positioniert sich ein regional verwurzelter Handwerksbetrieb in Sachsen als aktiver Akteur gegen den Mangel an Nachwuchs- und Fachkräften. Durch reale Trainingsumgebungen werden Arbeitsabläufe im Lebensmittelhandwerk greifbar, was Orientierung stiftet und Schwellen in Richtung Ausbildung senken kann.
⚖️ Kritische Einordnung Auszeichnungen schaffen Sichtbarkeit und setzen Anreize, ersetzen jedoch keine strukturellen Antworten. Erforderlich sind verlässliche Berufsorientierung ab der Mittelstufe, ausreichend ausgebildete Lehrkräfte für Praxismodule und eine dauerhafte Finanzierung regionaler Lernorte. Der Wert der Richter-Initiative liegt darin, Verantwortung zu übernehmen und die Lücke zwischen Schule und Betrieb mit greifbaren Erfahrungen zu schließen.
- Verlässliche Berufsorientierung ab der Mittelstufe
- Ausreichend ausgebildete Lehrkräfte für Praxismodule
- Dauerhafte Finanzierung regionaler Lernorte
🧰 Konkrete Praxisphasen als Stärke Das prämierte Konzept bündelt Praxisphasen in einem realitätsnahen Trainingsumfeld, in dem Jugendliche Arbeitsabläufe im Lebensmittelhandwerk kennenlernen. Diese Systematik hebt das Angebot über übliche Einblicke hinaus und erleichtert den Übergang von der Orientierung zur Ausbildung.
⏩ Voraussetzungen für nachhaltige Wirkung Ob aus der Würdigung dauerhaft mehr Ausbildungsverträge entstehen, hängt von Kontinuität, schulischer Einbindung und regionalen Partnern ab. Entscheidend sind feste Termine, klare Lernziele und messbare Ergebnisse.
✅ Fazit Die Auszeichnung sendet ein klares Signal: Handwerksbetriebe können mit überschaubarem Aufwand wirksame Berufsorientierung leisten, wenn sie Praxisnähe systematisch organisieren. Das stärkt die Region und das Image des Fleischerhandwerks. Werden belastbare, langfristige Kooperationen aufgebaut, kann aus dem prämierten Projekt ein tragfähiger Baustein gegen den Fachkräftemangel werden.
🗨️ Kommentar der Redaktion Die Ehrung für die Fleischerei Richter ist verdient und beispielhaft. Doch Preise allein lösen keine strukturellen Probleme; sie müssen Startpunkt für verbindliche Kooperationen sein. Berufsorientierung gehört ab der Mittelstufe verlässlich in den Stundenplan, unterstützt von qualifizierten Lehrkräften und stabilen Lernorten. Entscheidend sind belastbare Absprachen, klare Ziele und überprüfbare Ergebnisse, nicht kurzfristige Showeffekte. Politik und Partner sind gefordert, aus der Anerkennung Pflicht statt Kür zu machen.


