🏗️ Richtfest setzt Signal für Strukturwandel Am 1. Dezember 2025 hat das Richtfest des Neubaus des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Zittau ein deutliches Zeichen für den industriellen Wandel gesetzt. Der Standort in der Oberlausitz soll Technologien für eine klimafreundliche und energieeffiziente Produktion voranbringen, mit besonderem Schwerpunkt auf Hochtemperatur-Wärmepumpen. Vertreter von DLR und Freistaat Sachsen bekräftigten den Anspruch, Zittau zu einem Treiber klimaneutraler Industrieprozesse zu machen.
🧭 Standort und Auftrag Der Neubau ist Teil des DLR-Instituts für CO₂-arme Industrieprozesse, das innovative Betriebskonzepte für die Dekarbonisierung entwickelt. In Zittau entstehen erstmals an einem Standort Büroflächen und eine große Versuchshalle mit zusammen rund 3.500 Quadratmetern. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.
👥 Team und Wachstum Bereits 34 Mitarbeitende arbeiten vor Ort; perspektivisch soll das Team auf 60 Personen anwachsen.
💶 Finanzierung und regionale Wertschöpfung Das Vorhaben wird mit 33 Millionen Euro finanziert. Mehr als 60 Prozent der beteiligten Firmen stammen aus Sachsen. Bund und Land fördern das Projekt im Rahmen des Strukturwandels in den Kohleregionen. Für die Oberlausitz ist der Standort ein Baustein des Übergangs von CO₂-intensiver Kohleverstromung hin zu zukunftsfähigen Industrieprozessen.
🔬 Forschungsschwerpunkte Im Zentrum stehen Hochtemperatur-Wärmepumpen der nächsten Generation sowie weitere Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion.
🤝 Kooperation als Erfolgsfaktor DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla hob hervor, dass Forschung, Technik und Innovationskraft in Zittau gebündelt werden, um den Weg zu grüner Wärme zu ebnen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Freistaat und der Stadt Zittau habe die zügige Bauphase ermöglicht. Sachsens Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar, verwies auf die Vorbildfunktion für gelingende Strukturentwicklung.
🔄 Früher Technologietransfer An das Richtfest knüpfte das DLR ein Dialogforum mit Unternehmen, um den Transfer der Forschung in die Praxis frühzeitig zu sichern.
⚙️ Bewährungsprobe im industriellen Maßstab Die Herausforderung bleibt anspruchsvoll: Erst wenn robuste und wirtschaftliche Anwendungen im industriellen Maßstab gelingen, wird sich zeigen, ob die Oberlausitz über die Forschung hinaus nachhaltige Wertschöpfung anzieht.
📈 Ausblick Der Zittauer Neubau steht für den Anspruch, Spitzenforschung zur industriellen Wärmewende marktreif zu machen und einer vom Kohleausstieg betroffenen Region neue Perspektiven zu eröffnen. Termine, Budgettreue und der schnelle Transfer in die Praxis bleiben die entscheidenden Maßstäbe. Gelingt dies, könnte Zittau zum industriellen Taktgeber jenseits der Metropolen werden — mit Signalwirkung über die Oberlausitz hinaus.
🗨️ Kommentar der Redaktion Der eingeschlagene Kurs überzeugt, weil er industrielle Anwendungen statt symbolischer Projekte in den Mittelpunkt stellt. Entscheidend sind nun belastbare Ergebnisse, die sich in Fabrikhallen rechnen, nicht Laborversprechen. Zeit- und Budgetdisziplin sind Pflicht; jeder Euro muss nachweisbar in marktfähige Lösungen fließen. Politische Begleitmusik ersetzt keine Technologie- und Investitionsreife, daher braucht es klare Meilensteine und Konsequenzen bei Verzug. Erst wenn Anlagen im industriellen Betrieb laufen, verdient das Projekt seinen Vorbildanspruch.


