⚙️ VW bündelt Fertigung in fünf Regionen – Startschuss auf der Iberischen Halbinsel

🏭 Neuordnung der Fertigung Volkswagen richtet die Produktion seiner Markengruppe Core grundlegend neu aus. Kern des Umbaus ist ein regionales Netzwerk mit fünf Produktionsregionen und einer stärker zentral gesteuerten Fertigung über Marken- und Ländergrenzen hinweg. Den Auftakt macht die Iberische Halbinsel: Zum 1. Januar 2026 übernimmt André Kleb als neu geschaffener Chief Production Officer die Verantwortung für Produktion und Logistik in Spanien und Portugal. Ziel der Neuordnung sind höhere Effizienz, mehr Flexibilität und nachhaltige Kostenvorteile.

🧭 Strategischer Hintergrund Der Konzern bündelt die Volumenmarken Volkswagen, Škoda, SEAT & CUPRA sowie Volkswagen Nutzfahrzeuge in der Brand Group Core. In diesem Verbund soll die Fertigung künftig schlanker, vergleichbarer und zugleich an regionalen Stärken ausgerichtet werden. Die Entscheidung ist eine Reaktion auf verschärften Wettbewerbsdruck, volatile Nachfrage und den hohen Investitionsbedarf der Transformation – ohne eine vorschnelle Abkehr von europäischer Industrieproduktion. Das Unternehmen setzt bewusst auf regional verankerte Verantwortung bei gleichzeitig klaren Zentralfunktionen.

🧩 Regionale Steuerung und Zuständigkeiten Nach Konzernangaben entsteht ein „leistungsfähiges, regionales Produktionsnetzwerk“, das die 22 betroffenen Werke der Brand Group Core einbindet. Der CPO für die Iberische Halbinsel berichtet in Doppelfunktion an den Produktionsvorstand der Marke Volkswagen, Christian Vollmer, sowie an den CEO von SEAT & CUPRA, Markus Haupt. In der Regionsleitung werden zentrale Planung, Produktsteuerung, Projekt- und Anlaufmanagement sowie Logistik verankert – eine klare Abkehr von bisherigen marken- und standortspezifischen Doppelstrukturen.

  • Zentrale Planung
  • Produktsteuerung
  • Projekt- und Anlaufmanagement
  • Logistik

🧰 Synergien und Kostenhebel Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen Pkw und Leiter der Brand Group Core, begründet die Neuaufstellung mit dem Heben zusätzlicher Synergien und regionaler Kostenvorteile. Standardisierte Abläufe über Marken- und Ländergrenzen hinweg sollen die Auslastung verbessern und Komplexität reduzieren.

👥 Personelle Weichenstellungen Zur personellen Flankierung gehören zwei weitere Wechsel: Thomas Hegel Gunther, bislang Geschäftsführer und Werkleiter von Volkswagen Autoeuropa (Palmela), wird neuer Leiter Planung und Produktionstechnik der Marke Volkswagen Pkw in Wolfsburg. Die Leitung des portugiesischen Werks übernimmt ab 1. März 2026 Anabel Andión, bisher Chefin des Vorseriencenters bei SEAT & CUPRA. Damit verzahnt der Konzern Führung, Anläufe und Serienfertigung entlang einer einheitlichen Governance über Ländergrenzen hinweg.

⚖️ Kritische Einordnung Mit der Regionalisierung rückt Volkswagen von der kleinteiligen, markenspezifischen Fertigungssteuerung ab. Die Zentralisierung verspricht mehr Standardisierung, bessere Auslastung und geringere Komplexität – jedoch nur, wenn Schnittstellen konsequent abgebaut und Verantwortlichkeiten klar gelebt werden. Risiken liegen in Reibungsverlusten zwischen Zentralfunktionen und Werken sowie in möglichen Verzögerungen bei Modellanläufen. Entscheidend wird sein, ob die neue Steuerungslogik kurzfristig messbare Effizienzgewinne liefert, ohne die operative Schlagkraft vor Ort zu schwächen. Die Wahl der Iberischen Halbinsel als Pilotraum deutet darauf hin, dass bereits vorhandene Strukturen und Kompetenzen gezielt skaliert werden.

🔭 Ausblick und Fazit Volkswagen stellt seine Produktion strategisch neu auf – von der Summe einzelner Werke hin zu fünf schlagkräftigen Regionen. Mit dem Start in Spanien und Portugal, einem klar definierten CPO-Profil und personellen Weichenstellungen sendet der Konzern ein Signal: Kostendisziplin und industrielle Exzellenz sollen künftig aus einer regional integrierten, markenübergreifenden Fertigung kommen. Ob das Modell Vorbildcharakter für weitere Regionen entwickelt und die versprochenen Synergien hebt, wird sich an Durchführungsstärke, Tempo und Disziplin bei der Umsetzung zeigen.

🗨️ 🗨️ Kommentar der Redaktion Der Umbau ist folgerichtig und überfällig: Die kleinteilige Steuerung hat ihre Grenzen erreicht. Entscheidend ist nun ein strikter Abbau von Schnittstellen und das konsequente Einhalten klarer Verantwortlichkeiten. Der Pilot auf der Iberischen Halbinsel muss rasch belastbare Effizienzgewinne liefern, sonst verliert die neue Logik an Glaubwürdigkeit. Personalentscheidungen und Governance sind korrekt gesetzt, doch sie tragen nur, wenn die operative Umsetzung Disziplin beweist. Unser Fazit: Ein richtiger Schritt – der Erfolg entscheidet sich an Takt, Transparenz und Ergebnissen.

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